Märklin-Insolvenzplan noch nicht in trockenen Tüchern
GÖPPINGEN (awp international) – Der Insolvenzplan für den traditionsreichen Modelleisenbahnhersteller Märklin ist noch nicht in trockenen Tüchern. Am Montag beriet der Gläubigerausschuss – die wichtigsten Geldgeber wie Banken – zunächst über den Plan von Insolvenzverwalter Michael Pluta, wie dessen Sprecherin sagte. Pluta möchte die Insolvenz des Unternehmens aus dem schwäbischen Göppingen zum Jahreswechsel beenden. Endgültig entscheiden muss eine Versammlung aller Gläubiger. Ihre Forderungen belaufen sich auf insgesamt rund 93 Millionen Euro.
Der Termin für die Vollversammlung der Gläubiger stehe noch nicht fest, sagte die Pluta-Sprecherin. Laut einem Bericht des Südwestrundfunks (SWR) unter Berufung auf das Amtsgericht Göppingen gibt es insgesamt 1380 Gläubiger, sie könnten frühestens Ende November tagen.
Märklin hatte im Februar 2009 Insolvenz angemeldet. Seit Bekanntwerden der Zahlungsunfähigkeit mussten mehr als 400 Mitarbeiter gehen, rund 1000 sind an den Standorten in Deutschland und Ungarn geblieben. Vergangene Woche war bekanntgeworden, dass Märklin mit Stefan Löbich einen neuen Chef bekommt.
Mitte Juli hatte Märklin für das erste Halbjahr 2010 einen Anstieg des Auftragseingangs von 74 auf 78 Millionen Euro verkündet. Der Umsatz war von 40,4 auf 42,6 Millionen Euro gewachsen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von minus 1,5 auf plus 1,8 Millionen Euro zu./wag/DP/enl