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Mindestens 100 Muslimbrüder vor Wahlen in Ägypten festgenommen

(Keystone-SDA) Kairo – In Ägypten sind gut eine Woche vor den Parlamentswahlen mindestens hundert Mitglieder der oppositionellen Muslimbruderschaft festgenommen worden. Ein Sicherheitsvertreter bezifferte die Zahl der Festnahmen in Städten des ganzen Landes am Freitag auf 100 bis 120.
Ein Vertreter der Muslimbrüder sagte der Nachrichtenagentur AFP, insgesamt seien rund 300 Oppositionelle festgenommen worden, darunter 130 in der zweitgrössten Stadt Alexandria im Norden des Landes.
In Ägypten finden am Sonntag in einer Woche Parlamentswahlen statt, an denen auch die Muslimbruderschaft teilnehmen will. Die Muslimbrüder treten als «Unabhängige» an, da die Bruderschaft offiziell verboten ist. Bei der Parlamentswahl 2005 hatten sie ein Fünftel der Sitze geholt.
Seit der Ankündigung der grössten oppositionellen Kraft des Landes, am Urnengang teilzunehmen, sehen sich die Muslimbrüder nach eigenen Angaben polizeilichen Verfolgungen ausgesetzt.
«Die Führung versucht, die Bürger zu terrorisieren, damit sie nicht wählen gehen», sagte Mohammed Mursi von der Muslimbruderschaft AFP. Seinen Angaben zufolge kam es bei Zusammenstössen bei Zusammenkünften von Anhängern der Oppositionellen zu den Festnahmen.

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