Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

MORNING BRIEFING – International

FRANKFURT (awp international)
———-
AKTIEN
———-
DEUTSCHLAND: – LEICHTE VERLUSTE – Nach dem Schock durch den negativen Bonitätsausblick für die USA zu Wochenbeginn wird der deutsche Aktienmarkt auch am Dienstag zunächst leichter erwartet. Finspreads taxierte den Dax am Morgen 0,17 Prozent tiefer bei 7.015 Punkten, nachdem der Leitindex am Vortag um 2,11 Prozent abgerutscht war. Die Abstufung durch die Ratingagentur S&P auf «Negative» warf auch einen Schatten auf den Handel in Asien, nachdem bereits die Reaktion an der Wall Street erwartungsgemäss negativ ausgefallen war. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial macht jedoch etwas Hoffnung auf eine Erholung – er legte seit dem Xetra-Schluss um 0,37 Prozent zu. Bei weitgehend leerem Konjunkturkalender dürften insbesondere die Zahlen von Goldman Sachs Beachtung finden.
USA: – SCHWACH – Belastet von einem negativen Kommentar der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) zur Kreditwürdigkeit der USA haben die dortigen Aktienmärkte am Montag Verluste verzeichnet. Die Kreditanalysten sehen die Top-Bonität der USA in Gefahr und senkten den Ausblick auf «negativ», da die Bewältigung des Haushaltsdefizits und des steigenden Schuldenstands noch unklar sei. Einige Analysten hätten die stark negative Reaktion der Börsen auf den Schritt von S&P als übertrieben bezeichnet, weshalb sich die Märkte von ihren Tagestiefs erholt hätten, sagten Händler. Zuvor hatte die Unsicherheit in der Eurozone mit Turbulenzen an den hiesigen Anleihemärkten bereits für eine schlechte Vorgabe gesorgt.
JAPAN: – SCHWACH – Die Börse in Tokio hat am Dienstag in Folge der negativen Vorgabe der Wall Street und einer Festigung des Yen schwach tendiert. Der Nikkei-225-Index büsste rund eine Stunde vor Handelsschluss etwa ein Prozent ein. Der noch breiter gefasste Topix verlor ebenfalls rund ein Prozent. In den USA sieht die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) die Top-Bonität der USA in Gefahr und senkte den Ausblick auf «negativ».
DAX 7.026,85-2,11%
XDAX 7.057,90-1,89%
EuroSTOXX 50 2.847,96-2,44%
Stoxx50 2.562,24-1,86%
DJIA12.201,59-1,14%
S&P 500 1.305,14-1,10%
NASDAQ 100 2.292,34-0,66%
Nikkei 9.454,04-1,07%(7:15 Uhr)
———-
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
———-
RENTEN: – GEWINNE – Am deutschen Rentenmarkt rechnen Experten am Dienstag mit einer anhaltend freundlichen Tendenz. Abermals dürften Spekulationen über die schwachen Euro-Länder Griechenland und Portugal für einen Zustrom in deutsche Staatstitel sorgen, heisst es im Morgenkommentar der HSH Nordbank. Verstärkt wurde diese Tendenz bereits am Montag durch die drohende Herabstufung der Bonität der USA seitens der Ratingagentur S&P. Auch die schwachen asiatischen Aktienmärkte sprechen laut HSH für einen robusten Rentenmarkt. Den richtungsweisenden Euro-Bund-Future sieht die Landesbank zwischen 122,30 bis 123,20 Punkten.
Bund-Future122,44+1,01%
T-Note-Future120,13-0,05%
T-Bond-Future121,03-0,10%
DEVISEN: – SCHWÄCHER – Der Kurs des Euro hat sich bis Dienstagmorgen kaum verändert gezeigt. Nachdem sich die Gemeinschaftswährung im US-Handel am Montagabend etwas von ihren Tagestiefs bei rund 1,4157 US-Dollar erholen, hielt sie sich bei etwa bei 1,4232 Dollar.
(Alle Kurse 7:15 Uhr)
Euro/USD 1,4232+0,03%
USD/Yen 82,42-0,11%
Euro/Yen117,31-0,09%
ROHÖL – VERLUSTE – Die Ölpreise haben am Dienstag weiter nachgegeben. Bereits zu Wochenbeginn hatten die Ölpreise deutlich nachgegeben. Händler verwiesen vor allem auf die drohende Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA seitens der grössten Ratingagentur Standard & Poor’s als Belastungsfaktor.
WTI (NYMEX) 106,63 -0,49 USD (7:15 Uhr)
———-
PRESSESCHAU
———-
– Niederländischer Notenbankchef lehnt Griechenland-Umschuldung ab; FTD, S. 9
– Luxuswagenhersteller Rolls-Royce will sich nicht von China abhängig machen (Gespräch); FTD, S. 4
– Immobilienunternehmen Prime Office nimmt einen neuen Anlauf aufs Börsenparkett; FTD, S. 15
– Finanzminister Wolfgang Schäuble unterstützt die Kandidatur des italienischen Notenbankchefs Mario Draghi für das Amt des EZB-Präsidenten; HB, S. 1, 10
– Union will die Kosten der geplanten Pflegereform auf maximale Mehrausgaben von einer Milliarde Euro begrenzen; HB, S. 2
– Siemens erzielt im Wettbewerb um Innovationen einen Prestige-Erfolg und meldet am meisten Patente an; HB, S. 23
– Deutsche Luftwaffe bekommt entgegen ursprünglicher Planung ihr erstes unbemanntes Spionageflugzeug nicht mehr in diesem Jahr; FTD, S. 4
-US-Finanzaufseherin Sheila Bair fordert drastische Reformen für die grossen US-Banken (Gespräch); FTD, S. 17
– Sprecher der Unternehmensleitung Andreas Barner: Boehringer Ingelheim behält Forschung im eigenen Haus (Gespräch), FAZ, S. 16
– Der ehemalige HSH Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher äussert sich erstmals zu der Sanierung der Bank, zu dem Einfluss der Politik und zu seiner Zukunft (Gespräch), FAZ, S. 12
– Princeton-Professor Hyun Song Shin: Geldpolitik muss die Risikoneigung beeinflussen (Gespräch), FAZ, S. 21
– Brookings-Ökonomin Karen Dynan: Politischer Streit gefährdet Amerikas Glaubwürdigkeit als Schuldner (Gespräch), Börsen-Zeitung, S. 7
– Röstel Kandidatin für EnBW-Aufsichtsrat; Stuttgarter Zeitung
– DIHK warnt vor steigenden Strompreisen; Berliner Zeitung
– DIHK: 25.000 neue Jobs im Handel in 2011; Weser-Kurier
– Hundt kritisiert GDL (Gespräch); Bild; S. 2
– IG-BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis hält Energiewende nur mit milliardenschweren Investitionen für möglich; Hamburger Abendblatt
– Siemens-Personalvorstand Brigitte Ederer spricht sich gegen eine gesetzliche Frauenquote aus (Gespräch); SZ, S. 19
———-
/ck

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft