NYSE Euronext stärker von Marktflaute belastet als Konkurrenz
PARIS/NEW YORK (awp international) – Die Flaute an den Märkten hat den amerikanisch-europäischen Börsenbetreiber NYSE Euronext im dritten Quartal stärker als den Konkurrenten Deutsche Börse belastet. Der Umsatz- und Gewinnrückgang fiel allerdings nicht so hoch aus wie befürchtet. Der Erlös sank um neun Prozent auf 1,05 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag in Paris und New York mitteilte. Der Überschuss sei um zwölf Prozent auf 121 Millionen Dollar gesunken. Experten hatten bei beiden Werten mit schwächeren Werten gerechnet. Die Deutsche Börse konnte im dritten Quartal Erlös und Gewinn leicht steigern.
NYSE-Euronext-Finanzvorstand Michael Geltzeiler rechnet kurzfristig mit keiner deutlichen Belebung des Handelsvolumens. «Wir wollen uns deshalb auf das konzentrieren, was wir beeinflussen können. Dabei suchen wir nach neuen Wachstumstreibern, wollen Marktanteile dazu gewinnen und die Kosten im Griff halten», sagte er. Die NYSE Euronext ist 2007 durch die Übernahme der Euronext durch die New York Stock Exchange (NYSE) entstanden. Die Amerikaner hatten damals die Deutsche Börse ausgestochen, die ebenfalls an der Euronext interessiert war.
Unter dem Dach der NYSE Euronext befinden sich neben der Wall Street, der berühmtesten Börse der Welt, unter anderem noch die Handelsplätze in Amsterdam, Brüssel, Lissabon und Paris. Ausserdem betreibt das Unternehmen den Terminmarkt in London sowie einige weitere kleine Handelsplätze in den Vereinigten Staaten. Da die Börsenbetreiber einem hohen Kostendruck ausgesetzt sind, hatte es in den vergangenen Jahren zahlreiche Fusionen und Übernahmen gegeben. Erst vor kurzem hatte die Börse in Singapur angekündigt, den australischen Rivalen ASX übernehmen zu wollen./zb/enl/tw