
Orascom/Andermatt Swiss Alps: Nun kommt der Baulärm nach Andermatt
Andermat UR (awp/sda) – An Samih Sawiris neuem Feriendorf in Andermatt wird nun endlich richtig gebaut: Am 3. Mai werden die Arbeiten spür- und hörbar werden. Insgesamt wird Sawiris in der Bausaison 2010 60 Mio CHF in sein Resort Andermatt Swiss Alps investieren.
Es sei Zeit, dass endlich Beton aus dem Boden rauskomme, sagte er am Freitag in Andermatt. Selbst ein Rohbau sei beeindruckender als Pläne auf Papier. Sawiris nahm damit Bezug darauf, dass der Spatenstich für das erste grosse Projekt, das Hotel Chedi, bereits letzten Herbst erfolgte, vom geplanten Neubau aber noch nichts sichtbar ist.
Gérard Jenni, Geschäftsführer der Andermatt Swiss Alps AG, erklärte dies damit, dass zunächst die Voraussetzungen für die Bauarbeiten hätten geschaffen werden müssen. Von den 2009 investierten 15 Mio CHF sei nur ein kleinerer Teil auf Bauarbeiten entfallen.
2010 wird die Bausumme vervielfacht. Baubewilligungen liegen für das Hotel Chedi vor sowie für den Golfplatz und das Podium. Im Podium werden die Parkplätze und die Infrastrukturen der Anlage untergebracht. Es wird auch der Träger der Mehrfamilienhäuser sein.
Das Hotel Chedi wird das Flaggschiff der Anlage und soll auf die Wintersaison 2013/14 eröffnet werden. Gebaut wird es in der Nähe des Bahnhofes im bestehenden Dorf Andermatt. Ziel ist es, bis zum Wintereinbruch das Untergeschoss zu erstellen. Der 6’000 Lastwagen umfassende Aushub wird zum Podium verfrachtet.
Zudem werden beim Hotel Chedi 200 bis zu 300 Meter tiefe Löcher für die Erdwärmesonden gebohrt. Die Hotels, Wohnungen und Villen im neuen Andermatt sollen alle den Minergie-Standard erfüllen. Altlasten und Bauverkehr
Zu den weiteren Arbeiten in diesem Sommer gehören Altlastensanierungen. Es hat sich gezeigt, dass es im Gebiet des ehemaligen Waffenplatzes mehr Altlasten gibt als angenommen. Hier laufen die Verhandlungen mit dem Bund. Die Arbeiten am Golfplatz werden fortgesetzt.
Kopfzerbrechen bereitet den Bauherren die Logistik, wie Jenni ausführte. Das Baumaterial muss durch die enge Schöllenenschlucht nach Andermatt gebracht werden. Ein Tropfensystem soll dafür sorgen, dass der übrige Verkehr nicht zu stark behindert wird. Für die Baustellenzufahrt wird eine Unterführung unter der Gotthardstrasse realisiert.
Der Andermatter Gemeindepräsident Karl Poletti betonte, dass das Dorf weiter hinter dem Vorhaben stehe. Sawiris Projekt habe sich positiv auf das Dorf ausgewirkt. Die Urner Regierungsrätin Heidi Z’graggen betonte, die Zeiten, in denen die Abwanderung im Urserental Sorgen gemacht habe, seien vorbei.
mk