0,5-Promille-Grenze hat viele Leben gerettet
Am 1. Januar jährt sich die Einführung der 0,5-Promille-Grenze für Autofahrer zum fünften Mal. Die damals hart umkämpfte Massnahme habe sich bewährt, sind sich Experten einig. Heute sterben markant weniger Menschen bei Unfällen unter Einfluss von Alkohol.
Von "Triumph des politisch Korrekten" und "Hysterie", wie bürgerliche Politiker die Massnahme vor fünf Jahren bezeichneten, sei heute keine Rede mehr. Fahren unter Alkoholeinfluss gelte nicht mehr als Kavaliersdelikt, sagt Thomas Rohrbach, Sprecher des Bundesamts für Strassen (Astra).
"Die 0,5-Promille-Grenze hat ihre Wirkung gezeigt", hält Rohrbach fest. Auch die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) bilanziert einen "beachtlichen" Erfolg. In den ersten beiden Unfallstatistiken nach der Einführung der neuen Promille-Grenze im Jahr 2005 haben die Unfälle unter Alkoholeinfluss deutlich abgenommen.
"Bei den Personenwagen-Insassen ging die Anzahl der Opfer von Alkoholunfällen von 2004 zu 2005 um 25% zurück", sagt bfu-Sprecher Daniel Menna. Ein Jahr später starben nochmals fast 30% weniger Menschen bei alkoholbedingten Unfällen, wie eine Aufstellung des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt.
Leider gehe es nicht jedes Jahr so weiter, bedauern Rohrbach und Menna. Die Massnahme habe mittlerweile ihre Grenze erreicht. Deshalb seien verstärkte Polizeikontrollen nötig, welche den Vollzug gewährleisteten, fordert bfu-Sprecher Menna. Andernfalls bleibe die Herabsetzung der Limite auf lange Sicht wirkungslos.
Die 0,5-Promille-Grenze sei jedoch nicht die einzige Verschärfung, die zu der positiven Entwicklung beigetragen habe, so Rohrbach. Im Jahr 2005 sei auch eingeführt worden, dass die Polizei Alkoholkontrollen ohne konkreten Verdacht durchführen könne.
swissinfo.ch und Agenturen

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