Zuwachs für Rechtskonservative fast überall in der Schweiz
Mit 29,4% der Stimmen konnte die SVP bei diesen Nationalratswahlen ihr historisches Hoch von 2007 übertreffen. Die stärkste Partei des Landes hat in zwei von drei Schweizer Bezirken die Nase vorn. In der französischsprachigen Schweiz konnten die Rechtsliberalen stark zulegen, namentlich auf Kosten der Sozialdemokraten.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
2 Minuten
Journalist und stellvertretender Leiter der Redaktion für die drei Landessprachen von swissinfo.ch (Deutsch, Französisch, Italienisch). Zuvor bei Teletext und rts.ch.
Sattgrün eingefärbt – die dominante Farbe des Logos der Schweizerischen Volkspartei (SVP) – zeigte sich die Schweiz am Tag nach den Eidgenössischen Wahlen vom 18. Oktober. Die SVP ist seither in über 60% der BezirkeExterner Link die stärkste Partei, was den Anteil der Wählerschaft angeht.
Externer Inhalt
Einige Bastionen der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) konnten dem Rechtsrutsch mehr schlecht als recht standhalten, besonders in den Kantonen Wallis, Jura und Luzern. Die Sozialdemokratische Partei (SP) musste in einer grossen Anzahl von Bezirken Federn lassen, besonders in der französischsprachigen Schweiz. Dies nicht wegen der SVP, sondern wegen der erstarkten Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP.Die Liberalen), der anderen Partei, die als Siegerin aus den Wahlen hervorging.
Die folgende Grafik vergleicht den Fortschritt oder Rückgang jeder Partei in den verschiedenen Landesregionen mit den Resultaten der Wahlen 2011. Sie zeigt einen Zuwachs der FDP in der Genfersee-Region, aber auch in den Regionen Zürich und Basel, den anderen beiden wichtigen Wirtschaftsmotoren der Schweiz.
Externer Inhalt
Die SVP war Anfang der 1990er-Jahre nur die viertstärkste Partei im Land und konnte etwas mehr als 10% der Stimmen auf sich vereinigen. Ihr praktisch ungebremster Aufstieg seit 1991 prägte die Schweizer Politik der letzten 25 Jahre.
Meistgelesen Swiss Abroad
Mehr
Resultate der Abstimmung vom 24. November 2024 in der Schweiz
Welchen Einfluss hatten die jüngsten politischen oder wirtschaftlichen Ereignisse auf Ihr Vertrauen in die Schweizer Regierung?
Die Schweiz, die im Ausland normalerweise für das hohe Vertrauen in ihre Behörden bekannt ist, befindet sich in einer Vertrauenskrise. Wie erklären Sie dies?
Soll der Verkauf von Rohmilch verboten werden oder sollen Konsumentinnen und Konsumenten selbst entscheiden?
In der Schweiz verbietet das Lebensmittelgesetz den Verkauf von Rohmilch zum direkten Verzehr. Ein Schlupfloch erlaubt dies jedoch in 400 Rohmilchautomaten.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Hochburgen und Kampfschauplätze der Parteien 1971–2011
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Interaktive Visualisierung: So haben die Schweizer Gemeinden seit 1971 gewählt.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
50,3 Jahre: Das Durchschnittsalter der 200 Nationalrätinnen und Nationalräte. Vor vier Jahren hatte dieses bei 49,3 Jahren gelegen. Ein Grossteil der Abgeordneten in der Volkskammer (20 Frauen und 56 Männer) ist zwischen 50 und 59 Jahre alt, ähnlich wie bei den Wahlen 2011. Zugenommen haben hingegen die Über-60-Jährigen: 40 gegenüber 28 vor vier Jahren. Halbiert…
«Rechtsrutsch muss differenziert betrachtet werden»
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die SVP konnte ihre breite Basis im Nationalrat stark ausbauenExterner Link. Lag es an ihrer Haltung zur Flüchtlingsthematik oder eher daran, dass sie gegen Abkommen mit der Europäischen Union politisiert? Es gibt unterschiedliche Gründe. Auf der einen Seite gab es, wahrscheinlich im Gegensatz zu vor vier Jahren, eine andere Art Mobilisierung. Das hat mit den…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
«Schweizer entscheiden sich aus Angst für Abschottung», titelt etwa die Zeitung «Die Welt». Der Erfolg der SVP sei zwar vorhergesagt worden, «in seinem Ausmass ist er aber doch überraschend». «Die Schweizer haben die rechtsbürgerlichen Kräfte in ihrem Land gestärkt», stellt die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» fest. Während die SVP von der Flüchtlingskrise in Europa profitiert habe,…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Flüchtlingskrise sei für die «Partei mit dem Mantra vom übervollen Boot» wie gerufen gekommen, schreibt die wirtschaftsnahe Neue Zürcher Zeitung (NZZ). «Christoph Blocher kann sich bei seiner heimlichen Wahlhelferin Angela Merkel bedanken. Ihre fatalistische Migrationspolitik provoziert nicht nur in der Bundesrepublik bange Fragen, wohin dies alles noch führt. Wenn ein Nachbarland durch eine Politik…
Die neue Mitte des Schweizer Parlaments ist klar rechts
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Umfragen vor den Wahlen hatten auf einen Rechtstrend hingedeutet. Und der Rechtsrutsch im Schweizer Parlament wurde am Wahlsonntag deutlich bestätigt. Die nationalkonservative Schweizerische Volkspartei (SVP) kommt demnach auf 29,4% Wähleranteil (+2,8%). Noch nie seit Einführung des Proporzwahlrechts 1919 hat eine Partei einen solchen Wert erreicht. In Sitzen ausgedrückt bedeutet dies ein sattes Plus von 11…
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch