PRESSE/BASF-Offerte für Cognis bald möglich – BASF: Kein Kommentar

HAMBURG (awp international) – Der Aufsichtsrat des weltgrössten Chemiekonzerns BASF hat einen Pressebericht zufolge ein Gebot für den Konkurrenten Cognis genehmigt. Das Kontrollgremium habe seine Zustimmung bei der jüngsten Sitzung gegeben, berichtet die «Financial Times Deutschland» (‹FTD’/Freitag) unter Berufung auf Kreise. Damit ist für den Ludwigshafener Konzern der Weg frei, für Cognis zu bieten. Insider rechneten schon mit einem Gebot in den kommenden Tagen, hiess es weiter.
«BASF kommentiert Marktgerüchte nicht» sagte ein BASF-Sprecher auf Anfrage. Bei Pemira war zunächst niemand für einen Kommentar direkt erreichbar. Cognis entstand aus der früheren Chemiesparte von Henkel und gehört seit 2001 dem Finanzinvestor Permira und der Private-Equity-Sparte von Goldman Sachs . Goldman Sachs und die Bank JP Morgan bereiten parallel einen Börsengang und einen Direktverkauf vor. Dabei bevorzugten die Investoren des Spezialchemiekonzerns die zweite Variante, hiess es weiter. Ein Börsengang gilt als Notlösung.
BASF und die Cognis-Eigner hatten schon 2008 miteinander verhandelt. Damals stand Experten zufolge ein Verkaufspreis von rund drei Milliarden Euro zur Diskussion. Auch in dieser Grössenordnung dürfte jetzt verhandelt werden. BASF verfolgte 2008 parallel mehrere Übernahmeobjekte und erwarb schliesslich den Schweizer Konzern Ciba. Die Integration von Ciba ist nun nahezu abgeschlossen.
Cognis ist ein Sonderfall in der deutschen Chemie, weil es seine Produkte auf Basis von Naturölen und -fetten herstellt. Sie werden in Kosmetika, Wasch- und Nahrungsmitteln eingesetzt. Cognis hat die Konjunkturkrise vergleichsweise gut überstanden. 2009 hatte Cognis Unternehmensangaben zufolge bei Umsätzen von 2,6 Milliarden Euro einen operativen Gewinn von 364 Millionen Euro erzielt./ne/tw