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PRESSE/Tui verhandelt über Teilverkauf von Hapag-Lloyd

FRANKFURT (awp international) – Die Hapag-Lloyd AG könnte laut einem Pressebericht schon bald neue Aktionäre bekommen. Nach Informationen der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (FAZ; Dienstag) verhandelt der Reisekonzern und Grossaktionär Tui mit zwei ausländischen Investoren über einen Verkauf von Hapag-Lloyd-Anteilen. Bei den Interessenten handele es sich um einen Staatsfonds aus dem Sultanat Oman und das chinesische Logistikunternehmen HNA, berichtet die “FAZ”. Wie viele Aktien die Investoren bekommen könnten, sei noch unklar. Hinter den Kulissen sei von einer Grössenordnung von jeweils 10 Prozent die Rede, es könnten aber auch 15 Prozent werden. Wenn beide Investoren zum Zuge kommen, könnten also 20 bis 30 Prozent von Hapag-Lloyd in neue Hände übergehen.
Die anderen Grossaktionäre der Container-Reederei, allen voran die Stadt Hamburg und der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, seien eng in den Verkaufsprozess eingebunden und hätten im Prinzip nichts gegen den Einstieg von Oman und/oder der HNA einzuwenden, heisse es in gut informierten Kreisen. Unbeschadet von diesen Verhandlungen seien die Alteigentümer weiterhin offen für einen Börsengang von Hapag-Lloyd. Sobald Tui bei Hapag-Lloyd eine bestimmte Anteilsschwelle unterschritten habe, gebe der Reisekonzern einen der beiden Sitze im Aufsichtsrat der Reederei an Kühne ab, der dann mit zwei Entsandten im Kontrollgremium vertreten sein würde. Der Hapag-Lloyd-Aufsichtsrat ist von 20 auf 12 Mitglieder verkleinert worden. Die Anteilseigner HSH Nordbank, M.M. Warburg und Hanse-Merkur sind nach Zeitungsangaben in dem neuen Aufsichtsrat nicht vertreten, weil sie sich über kurz oder lang aus dem Aktionärskreis von Hapag-Lloyd zurückziehen wollen.
wiz/he

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