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PRESSE/Verkauf der Siemens-Hörgeräte-Sparte droht zu scheitern

MÜNCHEN (awp international) – Der mögliche Verkauf der Siemens Hörgeräte-Sparte ist einem Pressebericht zufolge ins Stocken geraten. “Es wird wahrscheinlich zum jetzigen Zeitpunkt zu keinem Verkauf kommen”, zitiert das “Handelsblatt” am Mittwoch aus Unternehmenskreisen. Durch die Griechenland-Krise habe wohl der eine oder andere Bieter etwas den Mut verloren. Siemens werde, wenn der Verkauf platze, weiterhin die notwendigen Mittel in das Geschäft investieren. Eine Trennung bleibe aber das Ziel.
Offiziell sei die Versteigerung noch nicht abgeblasen. “Es ist nichts von einer Unterbrechung bekannt”, zitiert das Blatt aus Finanzkreisen. Siemens-Chef Peter Löscher drohe ein Imageschaden, falls der Deal nicht klappen sollte. Ein Abschluss sei daher weiter möglich. Allerdings werde Siemens wohl keinesfalls die 2,5 Milliarden Euro erzielen, die sich einige erhofften.
In der ersten Runde hatten sechs Interessenten Gebote abgegeben. Zu den Bietern gehören unter anderem die Finanzinvestoren Cinven und Bain sowie ein Konsortium aus KKR, Hellman & Friedman und dem australischen Hörhilfen-Hersteller Cochlear. Finanzinvestor Permira habe sich laut den Kreisen mit dem Investor Nordic Capital und dem Hörgeräte-Spezialisten Hansaton zusammengetan. Derzeit prüfe Siemens die Offerten und wolle Ende dieser oder in der nächsten Woche entscheiden, ob mit einem oder zwei Bietern weiterverhandelt werden soll. Konzernkenner rechneten derzeit jedoch nicht mehr mit einem erfolgreichen Abschluss. Ein Siemens-Sprecher wollte dem Blatt die Informationen nicht kommentieren./stb/wiz

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