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PRESSE/ZKB-Chef Scholl gegen Salär- und Bonus-Exzesse; Neugeld-Zufluss flacht ab

Zürich (awp/sda) – Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) bleibt trotz Lohndrucks durch die Grossbanken zurückhaltend: «Wir orientieren uns am Markt, machen aber Salär- und Bonus-Exzesse nicht mit, weil wir den Mitarbeitern auch noch zwei, drei andere Dinge zu bieten haben», sagte ZKB-Chef Martin Scholl in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag».
Die Angestellten sind damit offensichtlich zufrieden: «Wir haben im Februar und März, wann es in der Finanzindustrie erfahrungsgemäss zu den meisten Kündigungen kommt, keine Leute verloren», sagte der Chef der drittgrössten Universalbank der Schweiz.
Bei den Grossbanken sei eine Anpassung der Grundsaläre nach oben festzustellen, konstatierte Scholl. Obschon die ZKB in einzelnen Segmenten im Wettbewerb mit den globalen Playern stehe, werde das eigene Salärsystem aber nicht verändert. «Wir müssen unsere Entschädigungen weder begründen noch erklären und schon gar nicht entschuldigen.»
Scholl bezifferte die Gewinnbeteiligungsquote der ZKB-Mitarbeiter in den letzten Jahren auf 15 bis 17% des Gewinns. Das sei «sehr vernünftig». Mit einem Salärpaket von 1,7 Mio CHF verdient Scholl deutlich weniger als seine Kollegen bei den Grossbanken, die für das Schweizer Geschäft zuständig sind, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.
Wie Scholl weiter sagte, flachte sich der Neugeldzufluss zuletzt wieder etwas ab: «Es gibt immer noch Neugeld, aber nicht mehr in einem spektakulären Ausmass.» Das Neugeld komme von der UBS wie von anderen Banken. Der ZKB wurden 2008 rund 15 Mrd und 2009 rund 4 Mrd CHF anvertraut. «Diese Mittel sind alle noch da», sagte Scholl. Die ZKB betreut Kundenvermögen von rund 35 CHF Franken.
ra

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