Renditen für griechische Staatsanleihen etwas unter Rekordstände gefallen

FRANKFURT (awp international) – Die Renditen für griechische Staatsanleihen sind am Freitag etwas unter ihre jüngsten Rekordständen gefallen. Die Rendite für zehnjährige Anleihen fiel auf 8,5 Prozent. Am Donnerstag waren die Renditen noch deutlich gestiegen und erstmals seit der Einführung des Euro über neun Prozent geklettert. Die Risikoaufschläge zu deutschen Bundesanleihen notierten mit 5,53 Prozentpunkten unter den jüngsten Rekordständen von über sechs Punkten.
Auslöser für die jüngste Verschärfung der Lage am griechischen Anleihemarkt war die Meldung über eine erneute Aufwärtsrevision des griechischen Haushaltsdefizits. Eurostat hatte die Schätzung für das griechische Haushaltsdefizit von bisher 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf jetzt 13,6 Prozent angehoben. Zudem sorgten erneute Streiks für einen Anstieg der Renditen.
Die Ratingagentur Moody’s hatte am späten Nachmittag darüber hinaus die Kreditwürdigkeit von Griechenland um eine Stufe gesenkt. Die Bonitätsnote für griechische Staatsanleihen werde von bisher «A2» auf «A3» reduziert. Eine weitere Abstufung sei möglich. Die Agentur begründete ihr Vorgehen damit, dass Griechenland für den Schuldendienst jetzt mehr bezahlen müsse als bisher angenommen.
Das sich Griechenland weiter am Kapitalmarkt refinanzieren könnte, erscheint laut Commerzbank immer mehr unrealistisch. Es bestehe die Gefahr, dass die Abkehr von griechischen Anleihen, zu einer Erosion der Investorenbasis führen könnte. Laut HSH Nordbank wird es nicht mehr lange dauern, bis Griechenland das Unterstützungspaket von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Eurozone in Anspruch nehmen wird. Die Entwicklungen in dem Land werden sicher auch Thema am Rande der Weltbank-/IWF-Tagung am Wochenende sein.
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