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Roche stellt Entwicklung von Ocrelizumab bei Rheumatoider Arthritis ein (AF)

(Meldung erweitert, u.a. um Analystenkommentare und Aktienkurs)
Basel (awp) – Der Pharmakonzern Roche und sein Entwicklungspartner Biogen Idec haben mit dem Produktkandidaten Ocrelizumab bei Rheumatoider Arthritis (RA) einen Rückschlag erlitten und stellen die klinischen Tests ein. Eine genaue Analyse der Resultate des RA-Testprogrammes bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit habe ergeben, dass das Risikoprofil für Ocrelizumab, auch angesichts der gegenwärtigen Behandlungsoptionen für RA, ungünstig sei, teilte Roche am Mittwoch mit.
Roche stoppte die Entwicklung bei RA auf Veranlassung der US-Behörden allerdings bereits Ende April, wie damals mitgeteilt wurde. In einer Phase-III-Studie hatte das Medikament zwar den primären Endpunkt erreicht, allerdings Nebenwirkungen verursacht. Im Vergleich zur Placebo-Gruppe hätten die mit dem Medikament behandelten Patienten in höherem Ausmass ernsthafte Infektionen erlitten, hiess es damals. Nun wurde die Entwicklung definitv eingestellt.
Derzeit wird Ocrelizumab noch bei Patienten mit schubförmig-remittierender Multipler Sklerose (RRMS, relapsing-remitting multiple sclerosis) evaluiert. Die Phase-II-Studie zur Behandlung von RRMS werde fortgeführt und die Daten sollen an einer anstehenden Branchenkonferenz präsentiert werden, heisst es.
Die Einstellung der Entwicklung von Ocrelizumab bei RA wird im Markt nicht als Überraschung gewertet. Gleichwohl sei es ein «kleines Negativsignal», schreibt beispielsweise Silvia Schanz von der Bank Vontobel in einem Kommentar. Man sei davon ausgegaben, dass Ocrelizumab alternativ zu Rituxan bei RA eingesetzt werden könne und somit die Produktpalette erweitere. Die Finanzanalystin bewertet Roche GS weiterhin mit «Buy» (Kursziel: 210 CHF).
Das klinische Programm für Ocrelizumab bei MS laufe weiter, schreibt die ZKB. Weil das Patent für Rituxan noch bis 2015 laufe, seien auch noch keine Umsatzschätzungen für Ocrelizumab in den Prognosen berücksichtigt gewesen. Die ZKB wertet die negative News als «weitgehend neutral».
An der Börse vermögen sich Roche dem Abwärtstrend unter der Führung der Finanzwerte nur leicht zu entziehen. Bis am Mittag verlieren die GS 1,1% (SMI -1,5%).
rt/uh

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