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Schweiz – Portugal 2:0

Cabanas, Frei und Gygax jubilieren nach dem zweiten Tor. Keystone

Für die Schweizer U21-Nati liegt die Halbfinal-Qualifikation in Griffnähe. Sie hat ihr zweites Gruppenspiel gewonnen. Die Tore schossen Ricardo Cabanas und Alex Frei.

Im kämpferischen und taktischen Bereich schloss Bernard Challandes’ Equipe an die tadellose Leistung im Startspiel gegen England an. Entscheidend war indes, dass diesmal die Effizienz wesentlich besser ausfiel.

In der ersten Halbzeit vergingen zwar 40 Minuten, ehe die Schweizer erstmals für Gefahr vor dem portugiesischen Goalie Leite sorgten. Gygax war nach einem feinen Pass von Zanni einen Schritt zu spät. Es folgte eine kurze Schweizer Druckphase mit Chancen für Gygax und Frei, dessen Kopfball Tiago vor der Torlinie wegschlug, noch vor der Pause.

Wirkungsvolle zweite Halbzeit

Als die Portugiesen in der zweiten Halbzeit nachliessen, packten die Schweizer die Gelegenheit beim Schopf: 13 Minuten nach dem Führungstreffer durch Cabanas verwertete Torschütze Alex Frei einen Kopfball nach einer Freistoss-Flanke von Cabanas zum 2:0.

Die Leistung der ältesten Schweizer Nachwuchs-Auswahl verdient grössten Respekt. Knapp 72 Stunden nach dem kräfteraubenden Spiel gegen England überliessen die Eidgenossen das Spieldiktat nie dem Gegner, hielten die Räume eng und boten, mit wenigen Abstrichen, eine mannschaftlich sehr geschlossene Leistung.

Bemerkenswert ist die Ruhe, die Ricardo Cabanas beim Penalty bewahrte. Der U21- Captain, der nach der starken Performance gegen England etwas abgebaut hatte, verwandelte den nach einem “Zupfer” von Briguel gegen Zanni streng geahndeten Elfmeter souverän zu seinem 13.Tor im 27. U21-Länderspiel.

Weiter herauszuheben gilt es Stephan Keller, Remo Meyer und Roman Friedli. Innenverteidiger Keller (Zürich) gewann gegen die sprunggewaltigen Portugiesen praktisch jedes Kopfballduell, ebenso setzte sich Rechtsverteidiger Meyer gegen Miguel, den in der ersten Halbzeit neben Regisseur Hugo Viana klar besten Portugiesen, zumeist durch.

Friedli, der “Abräumer” des FC Aarau, hat nach sechswöchiger Verletzungspause eindrücklich bewiesen, dass er auf hohem internationalem Niveau mithalten kann. Ebenfalls überdurchschnittlich gut spielte Reto Zanni.

Nicht nur mithalten – auch siegen

Den Schweizern bleibt nach dem 2:0-Sieg gegen Portugal die Erkenntnis, dass sie mit ihrem erfrischenden Offensiv-Fussball mit den grossen europäischen Fussball-Nationen nicht nur Schritt halten, sondern diese auch schlagen können.

Mit einem Sieg gegen Titelverteidiger Italien am Mittwoch in Basel könnte die Schweizer U21, die nach der EM einschneidende personelle Änderungen erfahren wird, ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Halbfinal- Qualifikation krönen.

Gelähmter Wenk als Schweizer Symbolfigur

Für einen speziellen Moment hatte Captain Bernard Challandes am Spieltag gleich selber gesorgt: Er lud den vor zwei Jahren schwer verunfallten und seither querschnitt-gelähmten Christian Wenk zu einer Teamsitzung ein. Der frühere Weltklasse-Duathlet sprach ein paar Worte zum Team und verfolgte die Partie unmittelbar neben der Schweizer Bank. Innenverteidiger Keller: “Christian war für uns heute ein Symbol der Courage und des Willens.”

Stefan Baumgartner (sda)

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