The Swiss voice in the world since 1935
Top Stories
Schweizer Demokratie
Newsletter

Schweizer Fluglärm über Deutschland: Fronten verhärtet

André Auer verlässt das Verhandlungsgebäude in Waldshut vor dem Lärmgeplagte demonstrierten. Keystone

Auch die achte Verhandlungsrunde zwischen der Schweiz und Deutschland bezüglich des Fluglärms im Anflug auf den Zurich Unique Airport hat keine Annäherung gebracht.

Einig sind sich der Zürcher Volkswirtschaftsdirektor Ruedi Jeker, der Schweizer Delegationsleiter André Auer und sein Deutscher Amtskollege Hans-Jürgen Froböse nur in einem Punkt: Es sei eine sehr schwierige und hart geführte Verhandlungsrunde gewesen. Gleichzeitig bekräftigten sie die Notwendigkeit, einen Staatsvertrag abzuschliessen.

Doch ein solcher dürfte mit den verhärteten Fronten nur schwierig zu schliessen sein. Am Donnerstag (07.12.) fand die achte Verhandlungsrunde zum Lärmstreit in der deutschen Grenzstadt Waldshut statt. Beide Seiten nahmen dabei zu den bisher gemachten Vorschlägen Stellung.

Zu 90 Prozent nicht akzeptiert

Der deutsche Delegationsleiter Froböse erklärte vor den Medien, Deutschland akzeptiere die Schweizer Vorschläge zu 90 Prozent nicht: «Die Schweiz muss die durch den Flughafen Zürich entstehende Belastung selbst tragen.» Es gehe nicht an, dass die süddeutsche Bevölkerung durch das abzusehende Wachstum des Flughafens noch stärker belastet werde. Er sagte weiter, die deutsche Regierung plane eine Verordnung, die ein Anflugverbot über süddeutschem Gebiet am Wochenende oder eingeschränkte Nachtanflüge einführe.

Hub gefährdet

André Auer, Schweizer Delegationsleiter und Direktor des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL), zeigte sich gerade über die Ankündigung der Verordnung enttäuscht. Diese gefährde den Flughafen Zürich als Hub. So wehrte sich Auer gegen das geforderte Wochenend-Verbot. Zu den nächtlichen Einschränkungen sagte er, man wolle Süddeutschland gleich wie die Zürcher Gemeinden behandeln.

«Zürich wird diskriminiert», sagte Auer. Die deutsche Seite fordere von deutschen Flughäfen nicht dasselbe wie von Zürich. Dazu Froböse: «Zürich ist kein deutscher Flughafen, deshalb kann er nicht wie beispielsweise Frankfurt behandelt werden.»

Die nächste Verhandlungsrunde wird am 9. Februar in der Schweiz stattfinden.

swissinfo und Agenturen

Mit der Schweiz verbunden

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft