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Wahlen – nicht alles entschieden

Nidwalden, Obwalden, Graubünden und Waadt haben am Wochenende ihre Regierungen neu bestellt. In Uri gibt es die erste Frau Landammann, in der Stadt Zürich noch keinen Stadtpräsidenten.

Erstmals seit den Dreissiger Jahren kommt es in der Stadt Zürich zu einem zweiten Wahlgang um einen der 9 Regierungssitze.

Die sechs bisherigen Mitglieder des Zürcher Stadtrats (Exekutive) wurden bestätigt: Elmar Ledergerber (SP), Monika Weber (parteilos, früher LdU), Esther Maurer (SP), Robert Neukomm (SP), Monika Stocker (Grüne) und Kathrin Martelli (FDP).

Neu ziehen Martin Waser (SP) und Martin Vollenwyder (FDP) in die Exekutive ein. Noch offen ist die Besetzung des neunten Sitzes, für den ein zweiter Wahlgang nötig ist.

Verpasst hat Ledergerber die Wahl zum Stadtpräsidenten. Zwar machte er mit 38’599 Stimmen erwartungsgemäss am meisten Stimmen, verpasste aber das absolute Mehr deutlich.

Bei den Parlamentswahlen errang die SVP einen weiteren Erfolg. Sie baute ihre Abordnung um 5 Mandate auf 31 Sitze aus. Grosse Verliererin war die FDP, die 6 Sitze verlor und noch auf 20 Mandate kommt. Die SP konnte ihre 49 Sitze halten.

Zugelegt haben auch die Grünen, die neu auf 10 Sitze kommen (plus 3). Die CVP-Abordnung wuchs um ein auf 9 Mandate, jene der Alternativen Liste um eines auf 3. Auch die EVP konnte einen Sitz zulegen und ist im Parlament nun mit 2 Mitgliedern vertreten. Die SVP-nahe Seniorenliste eroberte einen Sitz (ein Gewinn).

GR: Nur 2 Regierungs-Mitglieder bestätigt

In Graubünden wurden nur Stefan Engler von der CVP und Eveline Widmer- Schlumpf von der SVP im Amt bestätigt.

Der 41-jährige Baudirektor Engler machte das Spitzenresultat und schlug damit die 45-jährige Finanzdirektorin Widmer-Schlumpf, die vor 4 Jahren als einzige im ersten Wahlgang gewählt worden war.

Sowohl Klaus Huber (SVP) als auch Claudio Lardi (SP) schafften die Hürde des absoluten Mehrs nicht. Sie müssen am 24. März zu einem zweiten Wahlgang antreten.

Der Kampf um das wegen Amtszeit-Beschränkung frei werdende Mandat von Peter Aliesch (FDP) ist noch nicht entschieden worden. FDP-Mann Martin Schmid hat dabei aber deutlich die Nase vor Aldo Tuor (CVP).

NW: Zwei Frauen in Regierung

In Nidwalden ziehen erstmals zwei Frauen in die Regierung ein. Die Stimmberechtigten haben Lisbeth Gabriel (CVP) und Beatrice Jann (FDP) als erste Frauen überhaupt in die Exekutive gewählt. Die FDP gewinnt auf Kosten der CVP einen Sitz im Siebnergremium.

Die Regierung setzt sich neu aus je 3 Mitgliedern der CVP und der FDP zusammen sowie einem Vertreter des linken Demokratischen Nidwalden (DN). Die Stimmbeteiligung lag bei 56,33 Prozent.

Im 60-köpfigen Nidwaldner Parlament wird die Parteienvielfalt grösser. Die SVP zieht als neue Partei mit Fraktionsstärke in den Landrat ein. Die CVP bricht ein.

OW: SVP grosse Wahlsiegerin

Bei den Regierungsratswahlen in Obwalden wurden alle 5 Bisherigen in der ersten Runde gewählt. Erstmals nach der Abschaffung der Landsgemeinde wurde die Regierung an der Urne gewählt. Zudem waren nur noch 5 statt wie bisher 7 Mitglieder zu wählen.

Die Regierung setzt sich künftig aus je 2 Mitgliedern der CVP und der CSP sowie 1 der FDP zusammen (bisher 3 CVP, 2 CSP, 2 FDP).

Bei den Kantonsratswahlen ist dagegen die SVP ist die grosse Gewinnerin. Sie zieht auf Anhieb mit 7 Sitzen ins 55-köpfige Parlament. Auch die SP gewann 1 Sitz dazu. Grösste Verliererin (4 Sitze) ist die CVP. Aber auch FDP und CSP mussten je 2 Mandate abgeben. Zu besetzen waren 55 Sitze.

UR: Erste Frau Landammann

Im Kanton Uri wurde Finanzdirektorin Gabi Huber zur ersten Frau Landammann gewählt. Als Frau Landammann für die Amtsperiode 2002 bis 2004 löst sie Martin Furrer ab.

VD: Historische Wahlen

Im Kanton Waadt gehen die SVP und die Grünen als klare Sieger aus den Parlamentswahlen hervor. Die FDP erleidet mit 10 Sitzverlusten eine historische Niederlage. Die bürgerliche Mehrheit bleibt, aber bröckelt.

Die SVP baut ihre Fraktion um 8 Sitze auf neu 22 Sitze aus, die Grünen legen im Vergleich zu den Wahlen 1998 um 5 Sitze zu (neu 21). Die Sitzgewinne beider Parteien gehen allesamt auf Kosten des bürgerlichen Lagers – vorab der FDP.

«Le grand vieux parti» kommt neu nur noch auf 44 Sitze (bisher 54) und muss seine Führungsrolle im 180-köpfigen Kantonsparlament abgeben. Neu stärkste Fraktion ist die SP, die ihre 46 Sitze halten kann. Mit 12 Sitzen egalisierte die PdA ihr Resultat von 1998. Dank dem Zugewinn der Grünen kommt das linke Lager neu auf total 79 Sitze (bisher 74).

Im bürgerlichen Lager müssen nebst FDP auch Liberale und CVP Haare lassen. Die Liberalen verlieren 4 Sitze (neu 31), die CVP einen ihrer 3 bisherigen Sitze (neu 2). Neu ins Parlament einziehen werden je ein Unabhängiger aus Nyon und Moudon. Beide sind eher dem bürgerlichen Lager zuzurechnen, das somit total 101 Sitze (bisher 106) vereinigt.


swissinfo und Agenturen

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