
SNB lässt 3-Mte-Libor-Zielband unverändert auf 0,00 bis 0,75%
Zürich (awp) – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat das Zielband für den Dreimonats-Libor unverändert auf 0,0% bis 0,75% belassen. Sie strebt weiterhin einen Wert von 0,25% an, teilte die SNB am Donnerstag mit. Am gestrigen Mittwoch wurde dieser Wert bei 0,17% festgesetzt.
Der Zinsentscheid war in dieser Form von Ökonomen erwartet worden. Eine Verschärfung der geldpolitischen Gangart wird von den Experten nicht vor dem Sommer 2011 erwartet.
Die Währungshüter rechnen für 2010 weiterhin mit einem realen BIP-Wachstum von «rund 2,5%». Im nächsten Jahr sollte die Schweizer Wirschaft nach Einschätzung der SNB mit «rund 1,5%» wachsen.
Die Prognose für die Jahresteuerung liegt 2010 weiterhin bei 0,7%. Für das Jahr 2011 geht die SNB bei unveränderter Geldpolitik neu von einer Teuerung in der Höhe von +0,4% (bisher +0,3%) aus. Für 2012 schätzt die SNB eine Inflation 1,0 (1,2%).
Die Geldpolitik agiert nach Auffassung der SNB in einem Umfeld hoher Unsicherheit. Sorgen um die Stabilität in der Eurozone hätten an den Finanzmärkten wiederum zu Anspannungen geführt. In diesem Zusammenhang habe sich der Schweizer Franken erneut aufgewertet.
Falls sich diese Anspannungen verschärfen und die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone belasten sollten, würde auch die Schweizer Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen, so die SNB. Sollte eine Deflationsgefahr auftreten, würde die Nationalbank die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die Preisstabilität zu gewährleisten, halten die Währungshüter fest.
Die bedingte Inflationsprognose zeige, dass in der kurzen Frist keine Gefahr für die Preisstabilität bestehe. Allerdings lasse ihr ansteigender Verlauf in 2012 und 2013 erkennen, dass die gegenwärtige, expansive Geldpolitik nicht über den gesamten Prognosehorizont weitergeführt werden könne.
Die bedingte Inflationsprognose der Nationalbank liege für 2012 und 2013 leicht unterhalb der Prognose vom September. Diese Korrektur sei insbesondere wegen der gegenüber der letzten Lagebeurteilung ungünstigeren konjunkturellen Perspektiven für Europa erfolgt, so die SNB weiter.
ra/gab