Strabag/Multi-Milliardär Deripaska steigt wieder ein
WIEN (awp international) – Der russische Oligarch Oleg Deripaska steigt wieder als Grossaktionär beim österreichischen Baukonzern Strabag ein. Die zum Deripaska-Firmenimperium Basic Element (BasEl) gehörende Rasperia Trading Ltd. kauft zunächst 17 Prozent der Anteile an dem österreichischen Baukonzern für rund 373 Millionen Euro zurück, wie die Strabag am Montag in Wien mitteilte. Der Deal soll bis Ende November abgeschlossen sein. Bis Juli 2014 habe Deripaska eine Option auf weitere 8 Prozent – dann hätte der Multi-Milliardär mit 25 Prozent sein ursprüngliches Aktienpaket wieder zurück.
Die Rasperia Trading hatte 2007 ein Viertel des Baukonzerns für rund 1,2 Milliarden Euro erworben. Deripaska verpfändete die Aktien als Sicherheit für Kredite, die er nicht rechtzeitig tilgen konnte. Im April 2009 ging das Paket daher zurück an Strabag-Aktionäre. Allerdings hatte Deripaska eine Option auf den Rückkauf dieser Aktien.
Nach Mitteilung des Unternehmens kauft die Strabag im Gegenzug 26 Prozent des russischen Strassenbauunternehmens Transstroy, das auch Teil des Deripaska-Imperiums ist. Zudem darf sie das Olympische Dorf für die Winterspiele 2014 im russischen Sotschi bauen. Nach Strabag- Angaben sollte zu dem 350-Millionen-Euro schweren Sotschi-Projekt noch am Montag eine Absichtserklärung mit dem zum BasEl-Imperium gehörenden Bauunternehmen Glavstroy Corporation unterzeichnet werden. Der Kaufpreis für den Transstroy-Anteil steht noch nicht fest, das Unternehmen sprach aber von einer Anzahlung von 70 Millionen Euro.
Nach Angaben des Strabag-Chefs Hans Peter Haselsteiner könnte Russland bis 2020 einer der drei grössten Märkte für die Strabag-Gruppe werden: «Russland zeigt bereits erste Anzeichen einer Erholung von der Finanz- und Wirtschaftskrise. Ich bin überzeugt vom enormen Potential am russischen Markt.»
Die Strabag ist mit ihren Kernmärkten in Deutschland und Österreich einer der grössten Baukonzerne Europas. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das weltweit tätige Unternehmen mit rund 75.500 Mitarbeitern eine Bauleistung von rund 13 Milliarden Euro./mib/DP/tw