Sunrise-CEO Christoph Brand geht – Oliver Steil ist per sofort Nachfolger
Zürich (awp) – Beim Telekomanbieter Sunrise kommt es zu einem Chefwechsel. CEO Christoph Brand geht per sofort und wird von Oliver Steil abgelöst. Brand werde das Unternehmen in Abstimmung mit dem Verwaltungsrat nach knapp vier Jahren auf eigenen Wunsch verlassen und eine neue Herausforderung annehmen, teilte Sunrise am Donnerstag mit.
«Nach der erfolgreichen Neuausrichtung und Positionierung von Sunrise als grösste private Telekommunikationsanbieterin der Schweiz ist nun der optimale Zeitpunkt gekommen, mein Amt in neue Hände zu übergeben», wird Christoph Brand in der Mitteilung zitiert. Nun wechselt er in die Softwarebranche.
Per 15. Oktober übernimmt Brand die Funktion des CEO bei Adcubum, die Standardsoftware für die Versicherungswirtschaft entwickelt. Die Aktienmehrheit der St. Galler Firma befindet sich in den Händen von Führungskräften der Bankensoftwaregruppe Avaloq und nahestehenden privaten Investoren.
Neuer Chef bei Sunrise ist Oliver Steil. Der 38-jährige Deutsche war während zweieinhalb Jahren bei Debitel, der drittgrössten Telekomunternehmung in Deutschland, zunächst als Vorstand Marketing & Vertrieb und dann als CEO tätig. Steil war ausserdem vier Jahre lang Partner bei McKinsey und trug die Gesamtverantwortung für Kundenprojekte in Deutschland, Österreich und den Niederlanden.
Henrik Poulsen, CEO der Sunrise-Mutter TDC und Verwaltungsratspräsident von Sunrise, zeigte sich erfreut, die Kontinuität in der Führung von Sunrise sicherstellen können. Debitel und Sunrise seien als Unternehmen und von der Marke her vergleichbar. «Wir werden von Oliver Steils Erfahrungen in den Bereichen Marketing und Unternehmungsführung profitieren können, um die Position von Sunrise in der Schweiz weiter auszubauen», wird er in der Mitteilung zitiert. Poulsen dankt Brand und bedauert den Austritt.
Der neue Sunrise-CEO Oliver Steil erklärte, das Unternehmen sei auf einem guten Weg und habe gezeigt, die Swisscom mit innovativen Produkten zu guten Preisen herausfordern zu können. «Gemeinsam mit dem bestehenden Managementteam werden wir sicherstellen, dass Sunrise auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Schweizer Markt spielen wird», sagte er.
Unter Brand etablierte sich Sunrise als Nummer zwei am Markt und verzeichnete Ende März 2,85 Mio Kunden. Gleichzeitig konnte das Unternehmen bis heute über 180’000 Hausanschlüsse entbündeln.
Im Geschäftsjahr 2009 kehrte der Telekomkonzern auch auf den Wachstumspfad zurück – der Umsatz stieg erstmals seit 2004 wieder auf mehr als 2 Mrd CHF. Mit der Entwicklung im ersten Quartal hatte sich Brand ebenfalls zufrieden gezeigt. Sunrise habe mehr höherwertige Kunden gewonnen und die Marge verbessert, hatte er erklärt und sich zu weiteren Investitionen in die Netze bekannt.
Im Zuge der kürzlich abgesagten Fusion mit Orange hätte der bisherige Sunrise-Chef den Merger noch begleiten sollen. Als CEO der neuen Firma war jedoch Orange-Chef Thomas Sieber vorgesehen. Brand wollte sich auch den damaligen Angaben zufolge neuen beruflichen Aufgaben ausserhalb der Gruppe widmen.
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