

Die Woche in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Für mich gibt es keinen Grund, im Sommer zu verreisen. Es ist schön und warm in der Schweiz. Ausser diese Tage... Wie sieht es bei Ihnen aus, sind Sie bereits in die Ferien verreist? Wissen Sie, was ins Handgepäck gehört und was nicht? Der Flughafen Zürich hat diese Woche aufgeklärt.
Für Schlagzeilen sorgten zudem antisemitische Angriffe in zwei Schweizer Städten und zwei Dutzend Männer, die in Nazi-Uniformen im Berner Oberland auf Wanderung gingen.
Herzliche Grüsse aus Bern

Sie werden nicht glauben, was die Sicherheitsleute am Flughafen Zürich schon alles im Gepäck entdeckt haben. Am Mittwoch hat das Sicherheitspersonal einen Blick auf ihre Fundstücke geboten.
Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass sich Flugpassagierinnen und -passagiere nicht selbst in Gefahr bringen wollen. Doch weit gefehlt: Was das Sicherheitspersonal am Flughafen Zürich – Kürzel: ZRH – an gefährlichen Gegenständen einzieht, sorgt für Stirnrunzeln.
Laut SRF News wurden allein letztes Jahr rund 180’000 gefährliche Gegenstände eingezogen. Darunter Signalraketen, Feuerwerk, Motorsägen, E-Trottinette und Kühlschränke. Alles gefährliche Gegenstände oder «dangerous goods», wie sie in der Fliegerei genannt werden. Und es werden von Jahr zu Jahr mehr.
Doch was geschieht mit eingezogenen Gegenständen? «Artikel wie Einwegfeuerzeuge oder Spraydosen landen direkt im Container. Teurere Objekte wie Powerbanks, E-Trottinetts oder andere Geräte mit Akkus werden registriert und bis zu 30 Tage lang gegen Gebühr aufbewahrt», schreibt 20 Minuten.

Der Krieg im Gazastreifen scheint in der Schweiz zu einer Häufung antisemitischer Vorfälle zu führen. In zwei Städten bezogen sich die jeweiligen Täter bei ihren Angriffen auf jüdisch-orthodoxe Personen auf den Krieg.
Am Dienstagabend kam es laut 20 Minuten in Davos zu drei antisemitischen Vorfällen. Am Samstag beschimpfte und bespuckte ein unbekannter Täter in Luzern eine Gruppe junger orthodoxer Studierender, wie SRF News berichtete. An beiden Orten wurden Untersuchungen eingeleitet.
Laut Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerisch Israelitischen Gemeindebunds, standen die Beschimpfungen und Tätlichkeiten im Zusammenhang mit dem aktuellen Nahostkonflikt.
Seit dem Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 auf Israel und dem Beginn des Gaza-Kriegs sei es zu einer Zunahme antisemitischer Vorfälle in der Schweiz gekommen, so Kreutner. Diese Entwicklung verunsichere viele Menschen jüdischen Glaubens in der Schweiz.

Eine Wandergruppe in Nazi-Uniformen sorgte in den Berner Alpen für Unruhe und einen Polizeieinsatz. Nun wehren sich die Männer gegen Nazi-Vorwürfe.
Am Dienstag sorgte eine besondere Wandergruppe für Schlagzeilen. In Wehrmacht-Uniformen, bestückt mit Nazi-Insignien, waren am Wochenende etwa zwei Dutzend Männer im Berner Oberland wandern. Sie stammten aus verschiedenen europäischen Ländern und aus den USA.
Die Polizei wies sie an, ihre Jacken mit den Abzeichen auszuziehen. Sie wollte damit allfällige Konflikte vermeiden. Mit strafrechtlichen Folgen muss die Gruppe nicht rechnen: bisher sind nationalsozialistische Symbole in der Schweiz nicht verboten.
Unterdessen reichfertigten sich die Männer des «Project Edelweiss» in den Medien. In einem Statement bezeichnen sie sich als apolitische «historische Reenactment-Gruppe». Sie mit dem Nationalsozialismus in Verbindung zu bringen, sei «sowohl falsch als auch beleidigend», zitiert sie der Blick.

Fünf Männer sollen in einem Barber Shop in Genf minderjährige Mädchen an Freier vermittelt haben.
Am Dienstag berichtete die Tribune de Genève über einen Fall von Prostitution von Minderjährigen in Genf. Die dortige Polizei nahm Anfang Mai fünf Männer fest, weil sie die Prostitution von Minderjährigen gefördert und organisiert haben sollen. Ein Mädchen soll weniger als 15 Jahre alt gewesen sein.
Die Aufdeckung dieses Prostitutionsrings macht eine besorgniserregende Realität sichtbar: Auch in Deutschland und Frankreich wird die Prostitution Minderjähriger zunehmend zu einem Problem. Gemäss dem Westschweizer Fernsehen RTS sollen sich in Frankreich auch minderjährige Schweizerinnen prostituieren.
Es handle sich dabei oft um Jugendliche (in fast 98% der Fälle Mädchen), die ein sehr geringes Selbstwertgefühl hätten, zitiert die Tribune de Genève einen Sonderpädagogen. Die Gefahr bestehe, dass sie in der Hand von kriminellen Netzwerken landen könnten – wie jenes in Genf mutmasslich eines war.

Die kommende Woche
Am Sonntag geht in Basel die Fussball-Europameisterschaft der Frauen zu Ende. Im Final trifft Spanien auf England. Anpfiff ist um 18 Uhr Schweizer Zeit. Gemäss Medienberichten soll auch Prinz William für den Match nach Basel kommen. Er wird nicht allein sein: Bereits jetzt hat das Turnier in der Schweiz mit bislang 623’088 Besucherinnen und Besuchern einen neuen Rekord für EM-Turniere der Frauen gesetzt.
Am Donnerstag geht es bereits los mit vorgezogenen Ansprachen zum Schweizer Nationalfeiertag, der am Freitag, 1. August gefeiert wird. In Basse-Vendline und Luzern wird Bundesrat Albert Rösti sprechen, in Rorschach Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider.
Am Freitag, dem Nationalfeiertag, absolvieren einige Mitglieder der Landesregierung einen regelrechten Ansprache-Marathon kreuz und quer durch die Schweiz. Hier eine Auswahl: Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter auf dem Rütli; Beat Jans in Altdorf, Schaffhausen und Windisch; Elisabeth Baume-Schneider in Delley und Tresa; Ignazio Cassis in Gersau; Albert Rösti in Goms, Pierrafortscha, Les Planchettes und Oberbölchen; Guy Parmelin in Klosters; Martin Pfister in Lütisburg, Rimensberg, Amriswil und Freiburg.

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