Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Auslandschweizerin, Auslanddeutsche – was ist besser? Die Journalistin Charlotte Theile, die seit 2014 in Zürich lebt, kennt beides aus eigener, hautnaher Erfahrung. Ihr Urteil ist klar.
Herzliche Grüsse aus Bern
Erst war sie Auslandschweizerin, jetzt ist sie Auslanddeutsche: Die Journalistin Charlotte Theile sagt, was sich besser anfühlt.
Geboren wurde sie 1987 in Deutschland, sie ist aber auch Schweizerin, die seit 2014 in Zürich lebt und arbeitet.
Theile kennt also beides aus eigener Erfahrung. Was sie beeindruckte: Als sie 18 wurde, erhielt sie plötzlich Briefe aus der ihr unbekannten Schweiz mit Unterlagen für die regelmässigen Volksabstimmungen. Ihre Stimme im Umschlag zählte etwas in der direkten Demokratie.
Wolle sie aber im kommenden September an den deutschen Parlamentswahlen teilnehmen, müsse sie im Netz einen wahren Hindernislauf absolvieren – ohne Garantie, dass ihre Stimme eingegangen und gültig sei.
- Der Schweizer Umgang mit Ausgewanderten ist anders – besser: Charlotte Theiles spannender Selbsterfahrungs-Bericht.
- Verspätete Abstimmungs-Post: Die Lösung liegt im früheren Versand – auch die Schweiz hat ihre Probleme mit der Auslieferung der Abstimmungsunterlagen an die Fünfte Schweiz.
- «Am meisten Sorge macht mir die Europafrage» –ASO-Präsident Remo Gysin zieht bei uns anlässlich seines Rücktritts nach sechs Amtsjahren Bilanz.
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Das tönt nach einer grossen Nummer: Ein Schweizer steht wegen Waschens von zehn Drogen-Millionen vor Bundesstrafgericht.
Der Angeschuldigte, ein Kolumbianer mit Schweizer Pass, war wegen demselben Delikt bereits in Spanien verurteilt worden.
Als er sein Business in die Schweiz zügelte, wurden die Behörden durch sein Leben in Saus und Braus misstrauisch.
- Wie für den Angeschuldigten, für den nach wie vor die Unschuldsvermutung gilt, die Falle des Schweizer Gesetzes zuschnappte, schildert unser Korrespondent Federico Franchini in seinem Bericht Der Schweizer, der kolumbianische Narco-Millionen wusch
- Wie ein Sieben-Tonnen-Koks-Deal in Sitten geplatzt ist – unser Bericht von 2019 über einen verhindert Mega-Drogendeal, bei dem die Schweiz als Transitroute gedient hätte.
- Warum die Mafia die Schweiz liebt – Artikel von unserem Tessiner Korrespondenten Michele Novaga von 2019.
Endlich ist er da: der Sommer. Und das drückend heiss. Da empfiehlt sich ein Abstecher in die kühlen Berge. Dort oben aber gibt’s Zoff.
Über 30 Grad klettert das Thermometer dieser Tage die Celsius-Skala hoch. In den Bündner Bergen aber herrscht nicht eitler Sonnenschein.
Für Streit sorgen 150 grosse Metalltafeln, die mit fetten Schrauben fest im Fels verankert sind. Es sind digitale Gipfelbücher. Gespendet von der Bündner Kantonalbank aus Anlass ihres 150-Jahre-Jubiläums 2020.
Auf den Metalltafeln ist auch ein QR-Code angebracht, den Wanderer mit dem Handy fotografieren können – auf geht ein digitales Gipfelbuch, auf dem sie sich verewigen können. Mit Eintrag, Selfie und allem, was heute eine Community so ausmacht.
Jetzt, da das Jubiläum vorbei ist, fordern Bergsportler und Naturschützer die Entfernung von 100 dieser Metallteile – weil sie in der unberührten, wilden Gebirgslandschaft stören. Sie haben eine Petition lanciert, zu der sie nun bei den Wanderinnen und Berggängern Unterschriften sammeln. Basisdemokratie in dünner Luft gewissermassen.
- In den Bündner Alpen schwelt ein Krach um Selfie-TafelnExterner Link
- Das Beispiel BlauseeExterner Link: Wie Influencer-Hype einen idyllischen Flecken an den Rand des Verkraftbaren bringen können. NZZ-Artikel von 2019.
- Petitionen: scheinbar zahnlos und doch fundamental – unser fast noch taufrischer Bericht über das demokratische Instrument mit den niedrigsten Hürden.
Tierquälerei geht gar nicht. Was aber, wenn der Täter ein Bauer und politischer Lokalfürst ist?
Der Fall ist mit Beweisfoto wasserdicht dokumentiert: In einer Gemeinde im Kanton Solothurn stiess ein Bauer seinem Rind einen Ring durch die Nase.
Aber nicht nur das: Am Nasenring befestigte er eine Kette, an der permanent ein Gewicht nach unten zog. Für das Tier mit der empfindlichen Nasenhaut ist das eine Qual pur.
Der 54-Jährige ist Tierhalter, Bauer, Mitglied der Schweizerischen Volkspartei und gewähltes Mitglied der lokalen Gemeindeexekutive.
In seiner Kampagne warb er ausgerechnet mit dem Slogan «Er luegt zu dä Chueli» – Er schaut gut zu seinen Rindern. Ob die Anzeige, die er jetzt am Hals hat, seine politische Karriere kompromittiert?
- Der wegen Tierquälerei angezeigte Bauer ist GemeinderatExterner Link – Bericht in der bazonline.ch.
- Tierschutzfall: Gericht urteilt zwischen Gefängnis oder Geldstrafe – aktueller, besonders grausiger Fall aus dem Kanton Aargau.
- Wenn das Parlament bockt, setzt man auf das Volk – Bericht meiner Kollegin Sibilla Bondolfi von 2017.
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