

Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Füllen Sie Ihre Steuererklärung ehrlich aus? Nicht alle scheinen dabei den gleichen moralischen Kompass zu haben, wie das Beispiel von Ex-Novartis-Boss Daniel Vasella zeigt.
Herzliche Grüsse aus Bern

Eine gute Nachricht für Ihre Geldangelegenheiten, liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer.
Schweizerinnen und Schweizer, die im Ausland leben, haben oft Schwierigkeiten, in der Schweiz weiterhin ein Bankkonto führen zu können. Die Auslandschweizer-Organisation (ASO) kämpft seit Jahren für bessere Konditionen für Schweizer Auslandbürgerinnen und -bürger bei den heimischen Banken.
Heute konnte die ASO über einen Erfolg auf diesem Gebiet informieren: Mit der Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat sie eine zweite Partnerschaft der «SwissCommunity» mit einer Schweizer Bank abgeschlossen. Sie folgt auf jene von 2017 mit der Genfer Kantonalbank.
Die ZKB, drittgrösste Bank der Schweiz, bietet Auslandschweizerinnen und -schweizern ähnliche Bankdienstleistungen wie den im Inland lebenden Menschen an – laut Mitteilung zu «attraktiven Konditionen». So gibt es offenbar keinen Mindestbetrag für eine Kontoeröffnung. Wie die Konditionen genau aussehen, lesen Sie bald hier bei swissinfo.ch.
- Die Medienmitteilung der Auslandschweizer-OrganisationExterner Link.
- Welche Themen neben den Bankkonten für die Fünfte Schweiz relevant sind, lesen Sie in diesem Artikel.
- Unser Fokus auf die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer.
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Bleiben wir gleich noch beim Geld: Ein ehemaliger Wirtschafts-Topshot stolperte über seine Kaffeekapseln.
Er wollte Steuern umgehen und mietete deshalb eine Wohnung in Monaco. Dort gibt es keine Einkommens- und Vermögenssteuer. Doch die Zuger Steuerverwaltung wollte Daniel Vasella nicht glauben, dass er in Monaco lebte. Zu Recht, wie ein jetzt publik gewordenes Urteil des Zuger Verwaltungsgerichts vom September 2020 zeigt.
Als «äusserst hoch» bezeichnet das Gericht den Steuerbetrag, den «Vasella partout nicht zahlen wollte», wie die Sonntagszeitung schreibt. Der ehemalige Novartis-Boss soll laut Presseberichten beim Pharmakonzern von 2000 bis 2013 nahezu 400 Millionen Frankenverdient haben.
Gestolpert ist Vasella über Details, die er wohl nicht bedacht hatte. So war etwa der Wasserverbrauch in seiner Zuger Villa 32-mal höher als jener in Monaco. Auch seine Post liess er nicht nach Monaco umleiten. Und schliesslich wurden in der Gemeinde Risch mit der Kreditkarte seiner Haushälterin monatlich für 100 bis 200 Franken Kaffeekapseln gekauft. Wegen des Steuergeheimnisses gibt es zu genauen Beträgen bei den Behörden keine Auskunft.
- Der Artikel in der SonntagszeitungExterner Link (Paywall).
- Auch die Neue Zürcher Zeitung berichtet über das UrteilExterner Link (Paywall).
- Eine Zusammenfassung bietet heute 20Minuten.chExterner Link.

Kaum zu glauben: Mitten in Chur steht – ein Nazidenkmal.
Nicht einmal der Churer Stadtpräsident wusste davon: Auf einem Friedhof der Stadt steht seit 1938 ein Grabmal, das der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge dort errichtet und unterhalten hatte. Nun haben umfangreiche, historische Recherchen von SRF Investigativ die grausige Vergangenheit des Denkmals aufgedeckt.
Der Stein des Anstosses sei «das erste und bisher einzige entdeckte nationalsozialistische Denkmal der Schweiz», schreibt SRF Investigativ. «Es ist ein nazistisch geprägter Gedenkstein für deutsche internierte Soldaten, um es irgendwie sachlich auszudrücken», wird ein Historiker und Mitautor eines Buchs zum VolksbundExterner Link zitiert.
Der Volksbund, der seine Vergangenheit kritisch aufgearbeitet hat, bezeichnet sich heute als humanitäre Organisation. Er kümmert sich schon lange nicht mehr um den Stein, weil eine gesetzliche Grundlage fehle. Die Stadtregierung will nun zuerst die Reaktionen aus der Bevölkerung und der Politik abwarten. Der Stadtpräsident könnte sich das Denkmal als Mahnmal vorstellen.
- Der ausführliche Bericht von SRF InvestigativExterner Link.
- Schweizer Revue – «Die Forderung, Nazi-Symbole zu verbieten, wird lauter»Externer Link.
- Aus unserem Archiv: Wie steht es um die Schweizer Erinnerungskultur? Wir fragten nach.
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Eine brisante Schweizer Studie zeigt: In vollen Spitälern ist die Sterberate höher.
Das Phänomen ist vor allem in kleineren Spitälern zu beobachten: Wird die Bettenauslastung höher, nimmt die Zahl der Todesfälle zu. Zu diesem Schluss kommen Schweizer Forschende nach Auswertung von 1,1 Millionen Hospitalisierungsfällen in 102 Schweizer Spitälern.
«In einigen Fällen steigt die Sterblichkeit deutlich an, bevor die volle Kapazität der Klinik erreicht ist», zitieret mein Kollege Luigi Jorio den Studienleiter. Das liege an den grösseren Schwankungen in den Belegungszahlen, die bei kleineren Spitälern häufiger zu beobachten seien.
Der Grund für die höhere Sterblichkeit liegt in der relativ stabilen Anzahl an medizinischem und Pflegepersonal. «Sobald die kritische Belegungsschwelle eines Spitals überschritten wird, besteht das Risiko, dass Diagnosen oder Behandlungen nicht oder nur mit einer gewissen Verzögerung durchgeführt werden«, so der Studienleiter.
- Wir berichten heute über die Studie.
- «Wie steht es um das Pflegepersonal in der Schweiz?», fragten wir im Mai 2020. Die Situation hat sich bis heute kaum verbessert.
- Das zeigte sich auch in unserer Umfrage vom Herbst 2021.

Kommen wir zum Schluss noch einmal aufs Geld zu sprechen. Thema Nationalbank-Gewinne.
132 Milliarden Franken: Einen so hohen Verlust verzeichnete die Schweizerische Nationalbank (SNB) im letzten Jahr. Trotzdem steht die Frage im Raum, ob die SNB mehr Geld an den Bund und die Kantone auszahlen soll.
«Oder wäre eine solche Ausschüttung verantwortungslos – obwohl der Bund und die Kantone wohl die Steuern erhöhen oder Sparpakete beschliessen müssen, wenn keine SNB-Gelder mehr fliessen?», fragt unser Geldmarkt-Experte Fabio Canetg in seinem neusten Geldcast.
Dazu befragte er zwei Nationalräte, die unterschiedlicher Meinung sind, und garnierte die Diskussion mit einem Blick in die Wissenschaft. Antworten auf diese Fragen finden Sie im neusten Geldcast Update.
- Hier finden Sie das neuste Geldcast Update von Fabio.
- Warum die Schweizerische Nationalbank trotz 132 Milliarden Franken Verlust nicht pleitegehen kann, erörterte Fabio im ersten Geldcast von diesem Jahr.
- Alle bisherigen Geldcasts finden Sie in unserer Sammlung.

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