
Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer
Im Wallis will ein Unternehmer, der auf einer der grössten Quellen der Schweiz sitzt, sein Wasser zu Gold machen. Mit am Tisch in diesem Poker sitzen auch Investoren aus China. Die lokale Bevölkerung fürchtet, dass ihr buchstäblich der Hahn zugedreht werden könnte.
Beste Grüsse

Die Folgen der Klimaerwärmung verschärfen zunehmend den Kampf um Wasserreserven. Auch in der Schweiz.
Eine der grössten Schweizer Trinkwasserquellen liegt in der Walliser Gemeinde Turtmann. Dort will der Besitzer, ein Privatunternehmer, sein Juwel jetzt verkaufen.
Unter den Interessenten sind laut Gemeinde auch Investoren aus China, die das Mineralwasser aus den Schweizer Bergen auf den internationalen Markt bringen wollen.
Die Menschen aus Turtmann sind besorgt. Schon heute müssen sie im Sommer Wasser sparen. Was ist, wenn Chinesen bestimmen, was mit dem Wasser aus ihrem Berg geschieht?
- Während Bevölkerung immer wieder Wasser sparen muss: Chinesen wollen grosse Trinkwasserquelle in Turtmann kaufen – Bericht im Blick.
- ETH-Professor spricht von potenziellem Millionen-Deal – Folgebericht des Blick.
- 2060 herrscht Gluthitze in der Schweiz – Artikel aus dem swissinf.ch-Archiv von 2018.

Diese Woche gab’s die Bestätigung: Die Schweizer Grossbank Credit Suisse bleibt «too big to fail».
Die Schweizerische Nationalbank spendierte der schwer angeschlagenen CS eine Liquiditätsspritze von 50 Milliarden Franken, um den GAU abzuwenden: einen Bankensturm durch die Kund:innen, wie ihn grad zwei kleine Banken in den USA erlebten.
Der staatliche Rettungsversuch wird in den in- und ausländischen Medien unterschiedlich kommentiert.
Wenn eine Bank um 2 Uhr morgens bekannt gebe, dass sie sich bei der Regierung Geld leihe, dann sei das kein gutes Zeichen, schreibt die Wirtschaftszeitung «Financial Times».
Der Schweizer «Tages-Anzeiger» dagegen findet es «gut, dass die Nationalbank eingreift», denn Fachleute könnten noch so betonen, dass die Bank über genügend Kapital verfüge und kein Liquiditätsproblem habe.
- «Unter Beschuss», «kolossal gescheitert» und «gut, dass SNB eingreift»: So reagiert die PresseExterner Link – Presseschau der Aargauer Zeitung.
- Credit Suisse-Rettung: Was heisst das für die Schweiz? – unser swissinfo.ch-Explainer zum Rettungsversuch durch die Nationalbank.
- Was ist bei der Credit Suisse schiefgelaufen? – Analyse von unserem Finanzmarktspezialisten Matthew Allen.

Nach drei Jahren Arbeit im Ziel: Das Schweizer Parlament hat die sogenannte zweite Säule für die Zukunft neu aufgestellt.
Pensionskassen: Sie sind nach der AHV die so genannte zweite Säule im Renten- und Vorsorgesystem der Schweiz.
Das Problem: Weil die Menschen immer älter werden, müssen die Pensionskassen mehr Geld für die Finanzierung der Renten aufwenden, als Arbeitgeber und Angestellte angespart haben.
Zur Korrektur schraubte jetzt das Parlament am ominösen Umwandlungssatz: Dieser wird gesenkt. Das bedeutet für künftige Pensionär:innen, dass sie auf ihre Sparguthaben tiefere Renten erhalten.
Doch die Revision ist noch nicht in trockenen Tüchern, Stichwort direkte Demokratie. Die sozialdemokratische Partei und Gewerkschaften haben das Referendum angekündigt. Sammeln sie in 100 Tagen 50’000 Unterschriften, stimmt das Volk über die BVG-Revision ab.
- Jetzt ist sie unter Dach und Fach: So ändert sich die PK-Rente mit der ReformExterner Link – Watson.
- Sanierung der Altersvorsorge: Das sind die Eckpfeiler der BVG-RevisionExterner Link – Explainer von SRF News.
- BVG 21 – der Kompromiss der SozialpartnerExterner Link – der Vorschlag des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes.

Die Coronapandemie hat auch die Arbeitswelt von Grenzgänger:innen stark verändert. Mit komplexen Folgen.
Gemäss einem Abkommen zwischen der Schweiz und Frankreich von 2022 können Grenzgänger:innen neu bis zu 40% ihrer Arbeit im Homeoffice erledigen. Zuvor hatte die Limite bei 25% gelegen.
Der höhere Homeoffice-Anteil bedeutet für die Schweiz höhere Einnahmeverluste. Denn Arbeit wird dort besteuert, wo sie physisch ausgeübt wird.
Doch es ist noch verzwickter: Das französische Recht sieht vor, dass Schweizer Firmen für ihre französischen Grenzgänger:innen eine Quellensteuer erheben müssen. Und das, sagt ein Experte, sei nach Schweizer Recht eine Straftat.
Obwohl die Pandemie mittlerweile abgeflacht ist, müssen sich die Nachbarn weiter mit deren Folgen befassen.
- Die schwierige Situation der Grenzgänger:innen im Homeoffice – Bericht meiner swissinfo.ch-Kollegin Emilie Ridard.
- Auch Grenzgänger:innen dürfen im Homeoffice arbeiten – Bericht von SRF und swissinfo.ch von letztem Dezember.
- Die Mühe der Südschweiz mit dem freien Personenverkehr – Bericht aus dem Tessin von Kollege Leonardo Spagnoli von September 2020.
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