

Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer
Misstöne am zweiten Tag des Staatsbesuchs von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in der Schweiz: An der Uni Lausanne, wo er eine Rede hielt, demonstrierten rund 200 Studierende gegen Monsieur le Président. Die Polizei drängte sie zurück und kesselte sie ein.
Beste Grüsse aus Bern

Die Demonstrationen holen Frankreichs Präsidenten auch in der Schweiz ein.
Rund 200 Personen, viele von ihnen Studierende der Universität Lausanne, haben am Morgen auf dem Campus gegen den Auftritt von Emmanuel Macron demonstriert.
Anlass war die Unterstützung Macrons von Israel im Nahostkonflikt. «Macron complice!» («Macron Komplize!»), skandierten die jungen Teilnehmenden.
Beim unbewilligten Protest kam es zu Zusammenstössen mit der Waadtländer Polizei. Diese umstellte die Demonstrant:innen auf einem Platz und hielt sie dort fest.
Bundespräsident Alain Berset und sein Gast trafen nach 10 Uhr ein. Nach seinem Auftritt vor Studierenden in Lausanne reiste Macron zu seiner letzten Station nach Genf, wo er das Cern besuchte.
- Wegen Israel-Konflikt: 200 Studenten der Uni Lausanne protestieren gegen MacronExterner Link – News-Ticker des Blick.
- Emmanuel Macron: «Sie wissen es vielleicht nicht, aber Sie sind bereits Europäer» – meine Kollegin Katy Romy hat den hohen Gast gestern bei dessen Besuch in Bern begleitet, aus der Distanz natürlich.
- Beziehung Schweiz-Frankreich: Was von Macrons Staatsbesuch in der Schweiz zu erwarten istExterner Link – Einordnung von SRF News.

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Künstliche Intelligenz: Chance oder Risiko?

Verarbeitung eines kollektiven Traumas durch Filme: Dies hat sich die junge Schweiz-Kosovarin Dea Gjinovci zur Aufgabe gemacht.
Mit ihren Filmen will die 30-jährige Regisseurin die gesellschaftlichen Narben heilen, die der Krieg hinterlassen hat.
Ihre Familie floh noch vor Kriegsbeginn in die Schweiz. Das Schicksal ihrer Familie hat auch Dea Gjinovci, die hier geboren wurde, geprägt: «Traumata werden über Generationen hinweg weitergegeben», sagt sie.
In ihrem Schaffen beschäftigt sie sich mit dem Kosovokrieg und dem kollektiven Trauma, das dieser verursacht hat.
«Ich will auf diesem Weg besser verstehen, wie die Vergangenheit meines Vaters auch mein Leben beeinflusst hat und es noch immer tut«, sagt Dea Gjinovci.
- Regisseurin Dea Gjinovci: «Denkmäler können kein Mitgefühl erzeugen, Filme schon» – Beitrag von Adelina Gashi in unserer Serie «Der Kosovo in der Schweiz, die Schweiz im Kosovo».
- Der Kosovo und die Schweiz: Eine intensive Beziehung – der Serien-Opener von David Eugster, Benjamin von Wyl, Vera Leysinger.
- Kosovarische Therapeutin: Der Ukraine-Krieg weckt erneut Kriegstrauma in KosovoExterner Link – Bericht von albinfo.ch über Xhevahire Balaj, die als 18-Jährige in die Schweiz geflüchtet war und heute als Trauma-Therapeutin in Kosovo arbeitet.

Es gibt sie tatsächlich: Ausländer:innen, die in der Schweiz vom Demokratiebazillus infiziert werden.
Henry Ferguson ist einer von ihnen: Der schottische Wirtschaftsprüfer kam in den 1970er-Jahren in die Schweiz, weil seine Frau Schweizerin war. Seit 1998 besitzt er auch noch den Schweizer Pass.
Politisiert durch die Abstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands von 2014, versteht er das Referendum als demokratischen Neuanfang für sein Heimatland. «Bei dem kann ich mein Wissen und meine Erfahrungen aus der Schweiz einbringen», so Ferguson.
«Mitgenommen» hat er insbesondere die Autonomie von Kantonen und Gemeinden sowie die Volksrechte, dank derer die Bürgerinnen und Bürgern in vielen Fragen das letzte Wort haben.
Interessant ist die Entstehungsgeschichte des Beitrags: Der Schotte hat sich auf einen Aufruf von Bruno Kaufmann gemeldet. «Haben Sie etwas Spezielles über die Demokratie im Land, wo Sie leben, zu erzählen?», fragte der internationale Demokratie-Korrespondent die SWI-Leser:innen.
Was Ferguson zurückschrieb, beeindruckte Bruno, und er besuchte den Auslandschweizer in Schottland. Daraus ist folgender Beitrag entstanden:
- Henrys Demokratiereise in die Schweiz – und nach Schottland zurück.
- Schottland: Ein wahrer Sieg für die Macht des Volkes – Bericht von Bruno Kaufmann über das gescheiterte Unabhängigkeitsreferendum 2014.
- Schottische Regierungspartei erklärt Plan für UnabhängigkeitExterner Link – der Traum lebt weiter, in Die Welt.

Ist ein Streik der Lokführer:innen auch in der Schweiz möglich?
In Deutschland streiken heute die Lokführer:innen. Der Protest sorgt für grosse Beeinträchtigungen des Zugverkehrs im Nachbarland, aber auch im Verkehr mit der Schweiz. Bis zu 80% aller Züge sollen ausfallen.
Auch bei den Berufskolleg:innen in der Schweiz herrscht Unzufriedenheit. In der Branche herrscht Personalmangel, der Druck wächst. Zu schaffen machen vielen auch die unregelmässigen Arbeitszeiten sowie die Löhne.
Dennoch sagen die Vertreter:innen der Gewerkschaften, dass auf Schweizer Schienen wohl kaum ein Streik drohe.
Im Kanton Graubünden sind im Sommer trotzdem 15 Züge ausgefallen: Es waren schlicht keine Lokführer:innen da, um den Fahrplan einzuhalten.
- Frust im Führerstand: Auch Schweizer Lokführer sind oft am AnschlagExterner Link – Beitrag im Tages-Anzeiger (Paywall).
- Traumberuf LokführerExterner Link – Filmbeitrag vom Schweizer Fernsehen SRF von 2017. Trotz porträtierter Lokführerin ist der Titel nicht gegendert….
- Pro Tag fehlen 30 Lokführer – SBB und BLS zahlen Zusatzprämien – Bericht unserer Nachrichtenagentur von 2019.

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