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Das Migros Logo beim Ladeneingang

Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizer:innen

Waren Sie ein Coop- oder Migros-Kind? Nichts spaltete Freund:innen in meiner Kindheit so stark wie diese Frage. Diskussionen wurden geführt, da wäre manch ein:e Politiker:in in Bundesbern wohl beeindruckt gewesen. Die Migros stand heute aber nicht wegen dieser alten Debatte im Fokus.  

Beste Grüsse aus Bern

Logos der Migros, von Hotelplan, Klubschule, Denner und Melectronics am Migros Hauptsitz am Limmatplatz
© Keystone / Michael Buholzer

Alles muss raus.

Für Hotelplan, Mibelle, Melectronics und SportX sucht der orange Riese ab sofort Käufer, 1500 Stellen werden abgebaut: Die Migros informierte heute die Öffentlichkeit über ihren geplanten Generalumbau.

Die Gründe für die Verkaufspläne seien unterschiedlich: Die Gruppenstrategie sehe eine Fokussierung auf Detailhandel, Finanzdienstleitungen und das Thema Gesundheit vor. Hier würden die Reisetochter Hotelplan und die Kosmetik- und Hygienetochter Mibelle schlicht nicht mehr reinpassen. Der geplante Verkauf sei allerdings «nicht aus Not geschehen», sagt Ursula Nold, Präsidentin der Verwaltung des Migros Genossenschaftsbunds.

Bei Melectronics und Sport X sind die Gründe allerdings wirtschaftlich, denn die Fachmärkte seien wegen des wachsenden Onlinehandels zunehmend unter Druck geraten.

Noch unbeantwortet ist die Frage, wie es mit den anderen Fachmärkten weitergeht. Dazu gehören beispielsweise Do it + Garden, Micasa oder Obi. Migros-Chef Mario Irminger sagt dazu, es würden «alle möglichen Optionen geprüft».

Im Umbau soll nicht nur verkauft, sondern auch investiert werden. Über acht Milliarden Franken sollen in den nächsten fünf Jahren unter anderem in die Migros-Supermärkte, die Einführung eines neuen Ladenkonzepts für Denner oder in den Ausbau des Online-Geschäfts fliessen.

Die Gewerkschaft Unia hat die geplanten Stellenstreichungen in einer Mitteilung scharf kritisiert und fordert die Migros dazu auf, alles zu unternehmen, um Entlassungen zu verhindern.

Zwei Renter:innen sitzen auf einer Bank mit Blick auf den See.
© Keystone / Gian Ehrenzeller

Leben Schweizer Rentner:innen im Ausland im Luxus?

In Diskussionen vor der Abstimmung über eine 13. AHV-Rente geraten Sie, liebe Auslandschweizer:innen, gerade ordentlich ins Visier. Beispielsweise schreibt Nationalrätin Martina Bircher (SVP/rechtskonservativ) in einem Communiqué von «Luxusrenten im Ausland».

Laut dem Bundesamt für Sozialversicherungen beziehen fast 144’000 Schweizer:innen eine Rente im Ausland. Aber ist an den Vorwürfen von Rechtsaussen etwas dran? Meine Kollegin Emilie Ridard hat mit vier betroffenen Pensionär:innen gesprochen.

«Schweizer Rentner, die im Ausland im Luxus leben, sind die Ausnahme«, sagt Pierre-Yves Maillard. Der Schweizer Rentner, der in Brasilien lebt, hat zwar denselben Namen wie der Chef des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds, ist mit diesem aber nicht verwandt. In der Schweiz wäre der Rentner Maillard mit dem Geld aus AHV und Pensionskasse zwar über die Runden gekommen, aber «in bescheidener Weise.»

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Blick auf Gebaeude der Psychiatrischen Klinik Münstesrlingen.
© Keystone / Gian Ehrenzeller

Opfer von Medikamententests sollen entschädigt werden.

Wir gehen in die Ostschweiz. Hier, in der psychiatrischen Klinik Münsterlingen im Kanton Thurgau, wurden zwischen 1940 und 1980 nicht zugelassene Medikamente an unwissende Patient:innen getestet. Die Opfer sollen nun entschädigt werden.

Die Solidaritätsbeiträge werden vom Kanton Thurgau und vom Pharmakonzern Novartis, der sich mit vier Millionen Franken beteiligt, getragen.

Die finanzielle Entschädigung pro Opfer dieser Menschenversuche beträgt 25’000 Franken. Der Kanton schätzt, dass rund 500 Personen Anrecht auf die Entschädigung haben.

«Viele betroffene Personen haben durch die Medikamententests psychisches und körperliches Leid mit negativen sozialen Folgen erlitten», schrieb der Regierungsrat in seiner Botschaft an das Kantonsparlament. Das Gesetz, welches die Auszahlung der Entschädigungen regelt, soll 2025 in Kraft treten. Zuvor muss es noch durch das Kantonsparlament.

Illustration einer Schweizer Karte mit Flaggen diverser Länder drauf.
Marco Heer

Kriege, Auswanderung oder Fernweh führten in der Schweiz zu exotischen Ortsbezeichnungen.

Vielleicht ist es Ihnen beim Lesen diverser Briefings aus meinen Fingerspitzen bereits aufgefallen, ich habe meine kleinen, nerdigen Vorlieben, die ich mit viel Hingabe pflege. Eine davon ist beispielsweise, skurrile Geschichten hinter Ortsnamen unaufgefordert und in den unpassendsten Situationen zum Besten zu geben. Und der heutige Artikel des Dialektologen und Historikers André Perler hat mir gerade neuen Stoff gegeben.

Wussten Sie beispielsweise, dass sich die Gemeinde Hägendorf SO im Jahr 1854 verschuldete, um 128 armen Hägendorfer:innen die Reise nach Amerika zu bezahlen? Dieses teure Geschäft war keinesfalls selbstlos, die Ausgewanderten belasteten schliesslich nicht länger die Armenkasse der Gemeinde. Um die Gemeindeschulden zu bezahlen, rodete die Gemeinde einen Teil des Waldes und verkaufte das Holz. Die nun gerodete Flur erhielt den Namen «Amerikanerblätz».

Auch die Weltgeschichte fand Einzug in der Namensgebung gewisser Schweizer Orte. So gibt es in Busswil bei Büren BE eine Mandschurei. Die Waldlichtung wurde in der Zeit des Russisch-Japanischen Kriegs (1904-1905), in dem um die heute chinesische bzw. russische Mandschurei gekämpft wurde, gerodet und kurzerhand, vom Krieg inspiriert, danach benannt.

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Debatte
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Die Schweiz hat einen guten Ruf und ist beliebt in der Welt – das glauben zumindest viele in der Schweiz. Aber warum eigentlich?

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