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Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer

Heute nehme ich Sie im Briefing mit an die UBS-GV in Basel, erkläre Ihnen, was der Bundesrat in Aarau gemacht hat, und zum Schluss geht es um Cervelats und Schoggicrème.

Herzliche Grüsse aus Bern

Sergio Ermotti
Keystone/Michael Buholzer

UBS-GV in Basel: Aktionäre wettern gegen Sergio Ermottis Lohn – nehmen ihn aber trotzdem an.

Heute hat in Basel die erste Generalversammlung der neuen UBS stattgefunden, die seit der Übernahme der Credit Suisse im letzten Jahr zur Megabank geworden ist. 1538 Aktionär:innen haben teilgenommen. Ein Thema, über das im Vorfeld schon viel diskutiert worden ist, ist der Lohn von CEO Sergio Ermotti.

14,4 Millionen Franken soll dieser für neun Monate verdienen, das ist auch Wirtschaftsministerin Karin Keller-Sutter zu viel. Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher verteidigte dieses Salär an der GV. Ermotti habe den härtesten Job in der Finanzbranche. Der Vergütungsbericht wird denn auch nur von 84 Prozent der Aktionär:innen angenommen. “Ohrfeige für Ermotti”, schreibt der Tagi.

Wie wir auch schon berichtet haben, wird die UBS weiterhin Mitarbeitende entlassen, die mit der Übernahme der CS überzählig geworden sind. Das Jahr 2024 steht weiterhin im Zeichen der Fusion, so die Banker. Diese dauert auch noch ein wenig, 2026 werde man sich dem Zielzustand nähern, so Ermotti.

ehemalige frz. Aussenministerin Catherine Colonna
Keystone

Kann der Bericht über die UNRWA die grossen Geldgeber beruhigen?

Heute ist ein Bericht erschienen, der international mit grosser Spannung erwartet wurde: der unabhängige Untersuchungsbericht über das Palästina-Hilfswerks UNRWA. Israel hatte behauptet, dass zwölf UNRWA-Mitarbeitende an den Angriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen seien.

Darauf hat UNO-Generalsekretär Antonio Guterres den Bericht in Auftrag gegeben. Der Bericht fällt zugunsten des Hilfswerks aus. Die Organisation verfüge über zahlreiche Mechanismen, um die Einhaltung humanitärer Prinzipien, darunter die Neutralität, zu gewährleisten, heisst es darin. Weitere Fortschritte seien jedoch nötig.

“Dieser Bericht wird wahrscheinlich einige der Geberländer beruhigen, die gezögert haben, wieder zu zahlen”, sagt Experte Richard Gowan zu SWI swissinfo.ch. Wie Sie gestern im Briefing lesen konnten, hat auch die Schweiz 20 Millionen Franken Hilfsgelder für die UNRWA eingefroren. Wie das Schweizer Aussendepartement erklärte, werde man zuerst den Bericht gründlich analysieren, bevor über die Gelder entschieden werde.

Bundesrat in Aarau
Keystone/Michael Buholzer

Out of office: Der Bundesrat hält seine Sitzung in Aarau ab.

Ab und zu verlässt der Bundesrat in corpore das Bundeshaus und hält seine Sitzungen in einer anderen Stadt ab, extra muros wird diese Serie genannt. Heute war Aarau dran. Es ist nicht zum ersten Mal, dass Aarau kurz schweizweit wichtig wird, war die Stadt doch die erste Hauptstadt der Helvetischen Republik – von März bis September 1798.

Den Morgen haben die Bundesratsmitglieder im Regierungsgebäude verbracht, wo sie ihre Sitzung abhielten. Nach dem Mittag gab es einen Apéro im Kunsthaus, wo die Bevölkerung die Bundesrät:innen auf ein paar Worte und ein Glas Weisswein treffen konnte.

Überschattet wurde der Besuch im Aargau von einer Tragödie, die sich gestern auf dem Gelände der Militärkaserne im aargauischen Bremgarten ereignet hat. Ein junger Rekrut ist bei einem Schiessunfall in einem Militärfahrzeug tödlich verletzt worden. Bundespräsidentin Viola Amherd sagte heute Morgen in Aarau: “Das ist auch für mich persönlich ein ganz schlimmer Fall.”

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Cervelats in der Cervelatfabrik
Keystone

Cervelat, Crèmeschnitte und gutes Brot: Das vermissen die Auslandschweizer:innen.

Als es am letzten Wochenende so kalt war, habe ich spontan ein Fondue gemacht. Diesen Luxus haben nicht alle. 20 Minuten hat gefragt, was Auslandschweizer:innen am meisten vermissen, und Fabio hat geantwortet: “Ich bin seit mehreren Jahren in New Jersey und vermisse jeden Tag Fondue oder ein schönes Raclette.”

Beim Durchklicken der Antworten ist mir aufgefallen, dass besonders oft Fleischwaren vermisst werden. Cervelats werden mehrfach erwähnt, Walliser Trockenfleisch, zwei Personen vermissen warmen Fleischkäse. Tobias in den Niederlanden wünscht sich eine echte St. Galler Bratwurst. Essen ist auch immer an Erinnerungen geknüpft, wie eine Person schreibt. Sie vermisst die Stalden Schoggicrème aus der Dose: “Damit bin ich halt schon als Kind aufgewachsen.”

Auch Schweizer Käse fehlt im Ausland. Patricia und Simon reisen seit zwei Jahren im Van durch die Welt. Ihnen fehlt der Käse am meisten. “Wir haben ein Caquelon dabei, aber leider kein Fondue mehr.”

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