

Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) muss nun endgültig den Gürtel enger schnallen. Nach der gestrigen Ankündigung eines Sparplans wurden heute die ersten konkreten Massnahmen enthüllt.
Ebenfalls in den Schweizer Schlagzeilen: ein neuer biometrischer Personalausweis, die Eröffnung einer Untersuchung zum Kauf des F-35 und ein Baum, der zu einem wertvollen Verbündeten im Kampf gegen die Hitzewelle werden könnte.
Viel Spass beim Lesen.

Bei Radio Télévision Suisse (RTS) stehen grosse Einschnitte bevor. Die französischsprachige Sektion der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) hat am Dienstag eine Reihe von Massnahmen angekündigt, um bis 2026 16,5 Millionen Franken einzusparen. Unter anderem sollen 60 bis 70 Vollzeitstellen gestrichen werden. Die Umstrukturierung wird zu etwa 20 Entlassungen führen.
Die Situation im deutschsprachigen Teil des Landes ist ähnlich schwierig. SRF hat Kostensenkungsmassnahmen und weitere Stellenstreichungen angekündigt: Bis Ende Jahr werden 66 Vollzeitstellen abgebaut, wie das Unternehmen mitteilte. Die Sparmassnahmen betreffen vor allem die Bereiche Produktion und Technologie. Die Programme sollten hingegen nicht direkt betroffen sein. Mit diesen Massnahmen will SRF weitere 12 Millionen Franken einsparen.
In Bern gab die Generaldirektion der SRG am Dienstag bekannt, dass sie ihren Sitz an der Giacomettistrasse aufgibt. Der beeindruckende Gebäudekomplex in der Nähe der Autobahn wurde bereits 2012 verkauft und die SRG ist derzeit Mieterin einzelner Gebäudeteile. Ende 2026 wird die Generaldirektion das Gebäude verlassen und in die ehemaligen Studios des Deutschschweizer Radios an der Schwarztorstrasse umziehen. An diesen Standort wurde bereits Swissinfo verlegt.
Diese konkreten Massnahmen folgen auf die Vorstellung eines umfassenden Reorganisationsplans am Montag. Die SRG hat angegeben, bis 2029 270 Millionen Franken einsparen zu wollen. Mit diesen Budgetkürzungen sollen die schrittweise Senkung der Fernsehgebühren sowie der «drastische Rückgang» der Werbeeinnahmen kompensiert werden.

Es wurde erwartet, nun ist es offiziell: Das Parlament wird die umstrittene Beschaffung der amerikanischen F-35-Kampfflugzeuge genauestens untersuchen. Die Parlamentsdienste kündigten am Dienstag die Eröffnung einer entsprechenden Untersuchung an.
In ihrer Medienmitteilung erklärten die Dienste, dass die parlamentarische Oberaufsichtskommission des Nationalrats beschlossen habe, dass «der Umgang mit den Gutachten zum Fixpreis sowie die Information des Bundesrats gegenüber der Oberaufsicht und der Öffentlichkeit vertieft werden» soll. Die Kommission möchte feststellen, ob rückblickend Versäumnisse in Bezug auf die Art und Weise festzustellen sind, wie die Regierung die Vertragsverhandlungen geführt hat.
Theoretisch muss die Schweiz 36 F-35-Kampfflugzeuge zu einem Preis von 6 Milliarden Franken kaufen. Der Bundesrat hat stets angegeben, dass es sich dabei um einen Fixpreis handelt. Die amerikanischen Partner weisen jedoch darauf hin, dass dieser Festpreis ein «Missverständnis» sei, und fordern einen höheren Betrag, insbesondere aufgrund inflationsbedingter Mehrkosten. Die endgültige Rechnung könnte den ursprünglichen Betrag um 650 Millionen bis 1,3 Milliarden US-Dollar übersteigen. Da das Budget für den Kauf neuer Kampfflugzeuge nur knapp vom Volk angenommen wurde, schlägt die Affäre um die Mehrkosten in der Schweiz hohe Wellen.
Dieser Fall wird auch in verschiedenen europäischen Ländern aufmerksam verfolgt, in denen der Preis für den Kauf und die Wartung der amerikanischen Flugzeuge ebenfalls für Kontroversen sorgt. Direkt betroffen sind mehrere Länder, die sich für die F-35 entschieden haben, darunter Deutschland, Belgien und Italien. Im März dieses Jahres gab das portugiesische Verteidigungsministerium bekannt, dass es aus Kostengründen auf die F-35 verzichtet und stattdessen die französische Rafale kaufen wird.

Die Schweiz strebt die Einführung einer biometrischen Identitätskarte an. Wie das Bundesamt für Polizei (Fedpol) mitteilte, arbeitet es derzeit in Zusammenarbeit mit seinen kantonalen und eidgenössischen Partnern an der Entwicklung eines solchen Dokuments. Die Einführung ist für Ende 2026 geplant.
Wie der aktuelle biometrische Pass wird auch die neue Identitätskarte mit einem Mikrochip ausgestattet sein, der zwei Fingerabdrücke und ein Gesichtsbild enthält. Biometrische Dokumente bieten ein höheres Mass an Sicherheit. Sie sind daher «wesentlich, um Identitätsdiebstahl, Fälschungen und anderen Missbrauch zu verhindern», so das Fedpol.
Vor allem aber wird das neue Dokument der Schweiz ermöglichen, sich an die geltenden neuen Standards der Europäischen Union anzupassen. Das Europäische Parlament und der Rat der EU haben 2019 eine Verordnung verabschiedet, die vorsieht, dass die Mitgliedstaaten ab 2021 ausschliesslich biometrische Identitätskarten ausstellen. Das neue Dokument wird es Schweizerinnen und Schweizern also ermöglichen, weiterhin frei in der EU zu reisen.
Schweizerinnen und Schweizer, die allergisch auf digitale Daten reagieren, können weiterhin Personalausweise ohne Chip ausstellen, allerdings nur für den Gebrauch innerhalb der Landesgrenzen. Darüber hinaus bleiben herkömmliche Personalausweise, die vor der Einführung des neuen biometrischen Ausweises ausgestellt wurden, innerhalb der EU während ihrer gesamten Gültigkeitsdauer (zehn Jahre) gültig.

Seit mehreren Tagen sind die hohen Temperaturen in der Schweiz und anderswo in Europa das zentrale Thema in Gesprächen und Nachrichten. Die Erkenntnis ist überall dieselbe: Das Klima erwärmt sich tatsächlich, wir müssen uns darauf einstellen. Eine neue Schweizer Studie liefert einen Ansatz, um mit Hitzewellen besser umzugehen.
Es ist bekannt, dass Vegetation in der Stadt das Gefühl der Hitze mildern kann – wenn auch nur ein wenig. Eine Studie, die das Eidgenössische Forschungsinstitut für Wald, Schnee und Landschaft sowie die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne im Kanton Genf durchführte, hat nun einen Baum identifiziert, der besonders nützlich ist, um die Luft zu kühlen: die Platane.
Bei grosser Hitze kühlen Bäume die Luft, indem sie das in ihren Blättern enthaltene Wasser verdunsten lassen. Diesen Prozess stoppen sie jedoch, wenn die Temperatur 30 bis 35 Grad übersteigt, um einen übermässigen Wasserverlust zu vermeiden. Die Studie zeigte jedoch, dass Platanen selbst bei Temperaturen über 39 Grad Celsius weiterhin deutlich mehr Wasser verdunsteten als erwartet. Je höher die Temperatur stieg, desto stärker wurde dieser Effekt.
Diese Ergebnisse, welche die Forschenden überraschten, zeigen, dass Platanen eine wesentliche Rolle dabei spielen können, die Lebensqualität in Städten bei grosser Hitze zu erhalten. Der nächste Forschungsschritt besteht nun darin, die Effektivität der Transpiration anderer Baumarten unter extremer Hitze zu untersuchen.
Übertragung aus dem Französischen mit Hilfe von DeepL: Melanie Eichenberger

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