

Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Ein Hollywoodstar geniesst die Sommerfrische. Gefährliches Badevergnügen in der Schweiz. Und warum nicht ein kleines Gläschen Rosé zum Apéro? Die Schweizer Nachrichten an diesem Mittwoch versprühen Ferienstimmung.
Und wer lieber durch die Natur streift, erfährt in diesem Briefing, dass die Zecke nicht das einzige Tier ist, vor dem man sich in Acht nehmen sollte – zumindest dann, wenn einem die Gesundheit lieb ist.
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Die sommerliche Hitze treibt viele Menschen ins Wasser, um sich abzukühlen. Doch diese Erfrischung birgt Risiken: Zwischen 2012 und 2024 sind rund 600 Menschen in Schweizer Gewässern ertrunken, wie die Statistiken der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft (SLRG) zeigen.
Besonders gefährlich ist die Aare – mit 70 Todesfällen in diesen zwölf Jahren gilt sie als das tödlichste Gewässer der Schweiz. Danach folgen der Genfersee, der Zürichsee und der Rhein mit den meisten weiteren Todesfällen durch Ertrinken.
Auffällig: Männer zwischen 20 und 30 Jahren sind in den Statistiken überdurchschnittlich häufig unter den Opfern. Die Gründe sind vielfältig: Selbstüberschätzung, Sprünge in trübes Wasser, Alkoholkonsum oder Kälteschock (Hydrokution) zählen zu den häufigsten Ursachen. Allein im letzten Jahr verloren 52 Menschen in Schweizer Seen und Flüssen ihr Leben.
Doch auch Schwimmbäder bergen Gefahren – besonders für kleine Kinder. In einem Beitrag des Téléjournal im Westschweizer Fernsehen RTS wurde berichtet, dass allein im öffentlichen Schwimmbad von Prilly (Kanton Waadt) seit Saisonbeginn bereits zwölf Kinder vor dem Ertrinken gerettet werden mussten. Das Personal stellt eine mangelnde Aufmerksamkeit der Eltern fest – oft sind sie zu intensiv mit ihrem Smartphone beschäftigt.

Sommer und Ferienzeit sind ideal für Apéros – mit einem kühlen Glas Rosé oder Weisswein. Das Problem, zumindest aus Sicht der Schweizer Winzerinnen und Winzer: Der Weinkonsum sinkt, und der Wein, der noch getrunken wird, stammt immer seltener aus der Schweiz.
Angesichts einer noch nie dagewesenen Krise kamen am Montag rund 150 Fachleute der Westschweizer Weinbranche sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik zu einem runden Tisch zusammen. Die Gruppe, die sich «Les raisins de la colère» («Die Trauben der Wut») nennt, schlägt Alarm: Die Lage sei nicht mehr tragbar und gefährde die Zukunft des Berufsstands.
Die Gruppe fordert ein Eingreifen des Staats, um die Krise abzumildern. Zu den vorgeschlagenen Massnahmen gehören eine Einschränkung der Werbung für ausländische Weine, die Besteuerung von Importen, ein Förderfonds für Schweizer Wein, eine Lockerung von umweltbezogenen oder administrativen Auflagen und vor allem eine Verdoppelung der bereits bestehenden Unterstützung.
Doch eine schweizweite Unterstützung scheint schwierig zu werden. Die mehrheitlich deutschsprachigen Parlamentsmitglieder zeigen kaum Bereitschaft, sich für staatliche Eingriffe starkzumachen – aus liberalen Gründen und wegen gesundheitspolitischer Bedenken in Bezug auf die Alkoholwerbung, wie die freisinnige waadtländische Nationalrätin Jacqueline de Quattro betonte.

Ob er Schweizer Wein liebt oder gerne ins Wasser springt, wissen wir nicht – aber eines ist sicher: Will Smith geniesst seine kleine Auszeit in der Schweiz. Und die hiesige Klatschpresse verfolgt die Abenteuer des US-Stars mit grossem Vergnügen.
Will Smith ist allerdings nicht zum Vergnügen in der Schweiz, sondern beruflich unterwegs. Der Rapper und Schauspieler trat am Samstag am Gurtenfestival in Bern auf und steht heute Mittwoch beim Paléo Festival in Nyon auf der Bühne. Das hindert den «Fresh Prince» aber nicht daran, sich in seiner Freizeit ein paar leichteren Aktivitäten hinzugeben – und diese ausführlich auf Social Media zu feiern.
So erfährt man über seine Kanäle unter anderem, dass ihm die Stadt Bern, die Schweizer Schokolade und die Landschaft sehr gefallen haben. Seine letzte Entdeckung: eine Alphorn-Einführung in Genf. Dazu scherzte er auf Instagram: «Ich bin fast umgekippt.»

Den Sommer in der Schweiz zu verbringen, bedeutet auch, bei Spaziergängen die Natur zu geniessen. Doch diese Aktivitäten bergen gesundheitliche Risiken. Zwar wusste man bereits, dass Zeckenstiche gefährlich sein können, doch nun muss man auch einem weiteren Tier mit Vorsicht begegnen – dem Fuchs, beziehungsweise seinen Parasiten.
Der so genannte Fuchsbandwurm wird durch einen Parasiten verursacht, der in den Fäkalien vor allem von Füchsen, aber auch von Hunden und Katzen vorkommen kann. Diese Erkrankung, auch alveoläre Echinokokkose genannt, kann auf den Menschen übertragen werden, wenn versehentlich Eier des Parasiten aufgenommen werden – etwa durch den Verzehr von verschmutzten Beeren. Der Parasit befällt dann die Leber und kann weitere Organe schädigen, was nach mehreren Jahren tödlich enden kann.
Eine Übersichtsarbeit, veröffentlicht in der Fachzeitschrift The Lancet Infectious Diseases, zeigt, dass diese Krankheit in Europa zunimmt. Die Schweiz ist nach Litauen das am zweitstärksten betroffene Land. Derzeit werden durchschnittlich etwa 70 Fälle pro Jahr in der Schweiz diagnostiziert.
Zur Vorbeugung gelten ähnliche Massnahmen wie früher gegen die Tollwut: Es wird empfohlen, den Gemüsegarten gut einzuzäunen, damit Füchse keinen Zugang haben, und Lebensmittel, die in der Natur oder im Wald gesammelt werden, sorgfältig zu waschen und zu kochen. Haustiere sollten regelmässig mit einem gegen den Parasiten wirksamen Entwurmungsmittel behandelt werden.

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