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Armeeangehörige in Tarnanzügen auf Überresten von Häusern auf einem See

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Sicher erinnern Sie sich noch an den Bergsturz von Blatten, der Ende Mai fast das ganze Bergdorf verschüttete. Heute beendet die Schweizer Armee ihren Hilfseinsatz im Walliser Lötschental.

Die Zölle von 39% auf Exporte aus der Schweiz in die USA sind nicht in Stein gemeisselt. US-Finanzminister Scott Bessent lässt mit Äusserungen in der internationalen Presse auch für die Schweiz auf einen etwas tieferen Satz hoffen.

Herzliche Grüsse aus Bern

Ein Soldat im Tarnanzug auf einem Boot, im Hintergrund Trümmer von Häusern auf der Seeoberfläche
Seit Ende Juni waren Angehörige der Schweizer Armee in Blatten im Einsatz. VBS / DDPS / Gian Luca Weidinger

Am 28. Mai begruben Millionen Tonnen an Schutt und Eis grosse Teile des Walliser Bergdorfs im Lötschental unter sich. Heute Abend beendet die Armee ihren Hilfseinsatz in Blatten.

Jene Teile des Dorfs, die nicht vom massiven Bergsturz verschüttet wurden, versanken nach der Katastrophe langsam im See, der hinter dem Bergsturz entstand. Vor allem dort waren seit dem 27. Juni bis zu 30 Angehörige der Schweizer Armee im Einsatz. Sie räumten den See von Schwemmholz und Hausteilen und sortierten die geborgenen Materialien zur Weiterverarbeitung.

«Mit einer aktuellen Tiefe von rund 40 Zentimetern können wir nun unsere Boote nicht mehr benutzen», erklärte der Oberstleutnant der Territorialdivision 1, Jean-Claude Gagliardi, das Ende der laufenden Mission im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, wie der Schweizer Bauer berichtet.

Seit Ende Mai sei das Seevolumen um etwa ein Drittel geschrumpft, hiess es. Seit Juli gab es diesbezüglich kaum eine Veränderung. Die Arbeiten auf geologischer Ebene würden aber noch weitergeführt. Die Gefahr eines weiteren Bergsturzes sei noch nicht gebannt.

Zwei Kleinflugzeuge auf einem regionalen Flugplatz
Auch angehende Linienpilotinnen und -piloten machen ihre ersten Hüpfer in solchen Kleinflugzeugen. Keystone / Urs Flüeler

Hobbypilotinnen und -piloten sind besorgt: Der Euroairport Basel will keine Kleinflugzeuge mehr auf seinen Pisten. Der Fachverband sagt, die Aviatik entziehe sich so ihre eigene Grundlage für die Ausbildung.

Die Privatfliegerei in der Schweiz gerät zunehmend unter Druck. Jüngstes Beispiel: der Basler Euroairport., der seine «begrenzte Fläche künftig noch gezielter für den kommerziellen Luftverkehr nutzen» will, wie SRF News am Wochenende eine Sprecherin zitiert. Spätestens Ende 2026 soll Schluss sein.

Laut dem «Aero Club», dem Dachverband der Schweizer Leichtaviatik und des Luftsports, entspricht diese Ankündigung einem allgemeinen Trend. Das Argument, dass sich die Leichtaviatik für die Flughäfen betriebswirtschaftlich nicht lohne, sei viel zu kurz gedacht, sagt Matthias Jauslin, Zentralpräsident des Verbands und Nationalrat der Grünliberalen Partei (GLP).

Schliesslich beginne jede Pilotin und jeder Pilot die Karriere in einem Kleinflugzeug. «Die Grundausbildung wird bei uns gemacht», sagt Jauslin. Die gegenwärtige Entwicklung müsste eigentlich auch der Politik Sorgen machen. «Alle schreien nach einheimischen Fachkräften, und gleichzeitig entziehen wir die Grundlage für die Ausbildung.»

Ein Mann vor einer US-Flagge
US-Finanzminister Scott Bessent bei Handelsgesprächen zwischen China und den USA am 29. Juli 2025 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. EPA / Magnus Lejhall

Die US-Zölle beschäftigen die Schweiz weiterhin. Neuste Medienberichte erwähnen eine mögliche Lösung im Zollstreit bis Ende Oktober.

Als erste Zeitung berichtete Blick über die Äusserungen von US-Finanzminister Scott Bessent, die er gegenüber der japanischen Zeitung Nikkei gemacht haben soll. Demnach wollen die USA Handelsgespräche mit jenen Ländern bis Ende Oktober abschliessen, mit denen sie noch keine Einigung erzielt hätten.

Dazu gehört auch die Schweiz: Exporte in die USA unterliegen gegenwärtig einem Zollsatz von 39%, dem höchsten in Europa. Die von den USA einseitig verhängten Zölle «sollten schmelzen», wenn die Handelsungleichgewichte korrigiert würden, wird Bessent zitiert.

Mit diesem Ziel vor Augen zeigte sich Verteidigungsminister Martin Pfister am Wochenende «offen» für weitere Rüstungsaufträge in den USA, wie er gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Und die NZZ am Sonntag berichtete, die Schweizer Pharmariesen Roche und Novartis würden ihre Produktion in den USA schon jetzt ausbauen.

Coca-Cola-Glasflaschen werden auf einem Förderband durch eine Abfüllanlage transportiert
Coca-Cola-Abfüllanlage in Brüttisellen, Kanton Zürich. Keystone / Gaetan Bally

«Was bewirkt ein Boykott von US-Produkten in der Schweiz?», fragt der Tages-Anzeiger. Und warnt gleich: Diese symbolische Geste könne auch das eigene Land treffen.

Coca Cola gilt als das Symbolprodukt aus den USA schlechthin. Nicht verwunderlich, dass gegenwärtig viele als persönlichen Protest diese Brause und andere US-Produkte nicht mehr auf ihrem Tisch oder in ihren Händen wollen.

Wie der Tages-Anzeiger berichtet, finden sich in Internetforen und auf Social Media Listen, wie man europäisch statt amerikanisch einkaufen kann. Doch wie gross ist die Wirkung eines solchen Verhaltens tatsächlich?

Bei Konsumboykotten könnten auch unerwünschte Folgen auftreten – etwa die Gefährdung von lokalen Arbeitsplätzen, warnt Barbara Antonioli Mantegazzini, Professorin für Finanzwissenschaft. So kauft Coca Cola etwa 95% der Zutaten in der Schweiz ein, McDonald’s Schweiz 86%.

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