

Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Während in Blatten der Wiederaufbau nach dem Erdrutsch geplant wird, zeigt eine Umfrage, dass die Schweizer Bevölkerung im Handelsbereich eine weniger entgegenkommende Politik gegenüber Donald Trump bevorzugen würde.
Wir sprechen auch über den F-35 und darüber, warum in Genf alle kostenlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können. Schliesslich können Sie Ihre Meinung zum Design der neuen Schweizer Banknotenserie äussern.
Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre

Drei Monate nach dem Erdrutsch, der das Walliser Dorf Blatten zerstörte, haben die Behörden gemeinsam mit der Bevölkerung eine Bestandsaufnahme vorgenommen. Der Wiederaufbau steht dabei im Mittelpunkt.
Von den 300 Einwohnerinnen und Einwohnern haben 80% eine Unterkunft im Lötschental gefunden, oft in Zweit- oder Ferienwohnungen, die normalerweise vermietet werden. Dies ist jedoch nur eine vorübergehende Lösung, da die meisten wieder nach Blatten zurückkehren wollen, sobald das Dorf wieder aufgebaut ist.
Der erste Schritt wird die Wiederherstellung der Wasser- und Stromversorgung in den Ortsteilen Weissenried und Eisten oberhalb der Gerölllawine sein. Dies soll bereits in den nächsten zehn Tagen geschehen. Der zweite Schritt ist langfristiger: Bis 2028 sollen diese beiden Ortsteile vergrössert, bis 2030 dann ein Teil des Zentrums von Blatten wieder aufgebaut und auf die dem Gletscher gegenüberliegende Talseite ausgeweitet werden.
Ein weiterer Aspekt ist der Tourismus, der für das Tal sehr wichtig ist. Schon vor dem Erdrutsch hatte das Lötschental Mühe, die Nachfrage nach Ferienunterkünften zu befriedigen, und der Erdrutsch zerstörte drei Hotels komplett. Um zumindest einen Teil der kommenden Wintersaison zu retten, ist der Bau eines provisorischen Drei-Sterne-Hotels aus modularen Holzkonstruktionen geplant, das zu Weihnachten eröffnet werden soll.

Nachdem Washington Zölle in Höhe von 39% auf Schweizer Exporte in die USA verhängt hat, darf die Schweiz den Vereinigten Staaten keine Zugeständnisse machen. Das ist die Meinung von fast zwei Dritteln der Bevölkerung, wie eine Umfrage von Yougov zeigt.
Nur ein Viertel der Bevölkerung teilt den bisherigen Kurs des Bundesrats, weiter zu verhandeln, um einen Weg zu finden, der den amerikanischen Präsidenten Donald Trump zumindest teilweise zufriedenstellt und ihn zu einer Senkung der Zölle bewegt.
Unter den verschiedenen Ideen, wie man vorgehen könnte, ist eine, über die der Tages-Anzeiger heute berichtet: Der Kauf von US-amerikanischen Boeing-Flugzeugen durch die deutsche Lufthansa könnte über die Schweiz abgewickelt werden, um das Handelsdefizit der USA gegenüber der Eidgenossenschaft zu verringern. Dieses ist dem Bewohner des Weissen Hauses ein Dorn im Auge.
Die Hälfte der von Yougov befragten Personen sind der Meinung, dass die Schweiz stärker auf die lokale Produktion setzen sollte, auch wenn dies mit einem allgemeinen Preisanstieg verbunden wäre. 41% sind der Meinung, Schweizer Unternehmen sollten keine umfangreichen Investitionen in den USA tätigen. 14% sind der gegenteiligen Meinung.
Mehr als die Hälfte der Anhängerinnen und Anhänger fast aller politischen Parteien sprechen sich für eine stärkere Zusammenarbeit mit der Europäischen Union aus, mit Ausnahme der Wählerinnen und Wähler der traditionell europafeindlichen Schweizerischen Volkspartei (SVP). Diese ist entschieden gegen diese Option.

Erneut erreicht die Schweiz eine schlechte Nachricht aus den USA. Der Bundesrat hat bestätigt, dass Washington nicht beabsichtigt, seine Haltung zu den von der Schweiz bestellten F-35-Kampfflugzeugen zu ändern. Die Eidgenossenschaft wird den vom US-Verteidigungsministerium zugesicherten Festpreis nicht durchsetzen können.
Nach den Gesprächen in diesem Sommer zwischen Bern und Washington ist noch immer unklar, wie viel teurer die Rechnung für die Schweiz ausfallen wird. Die Gesamtkosten «hängen wesentlich vom weiteren Verlauf der Teuerung in den USA, von der Entwicklung der Rohstoffpreise auf den Weltmärkten sowie weiterer Faktoren wie beispielsweise Preissteigerungen durch die durch die USA weltweit erhobenen Zölle ab», so die Regierung. Sie schätzt jedoch, dass sich die zusätzlichen Kosten zwischen 650 Millionen und 1,3 Milliarden Franken bewegen dürften.
Der Bundesrat will dennoch nicht auf den Kauf verzichten. «Er will die Schweiz vor Bedrohungen aus der Luft mit dem Kampfflugzeug schützen, das einen grossen technologischen Vorsprung gegenüber anderen Flugzeugen hat und in den europäischen Staaten inzwischen weit verbreitet ist», heisst es weiter. Er habe das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) beauftragt, die möglichen Optionen zu prüfen und bis Ende November einen Vorschlag für das weitere Vorgehen vorzulegen.
Die heutige Sitzung markiert die Wiederaufnahme der üblichen wöchentlichen Zusammenkünfte des Bundesrats. Zu den wichtigsten Mitteilungen der Sitzung gehört die Bestätigung des indirekten Gegenvorschlags der Regierung zur Volksinitiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)». Darin beabsichtigt der Bundesrat, den Bau von Atomkraftwerken in der Schweiz wieder zu erlauben – was den 2017 in einer Volksabstimmung gefassten Entscheid zum Ausstieg aus der Kernenergie umkehren würde.

Genf hat bereits viel Aufmerksamkeit erregt mit seinem Angebot kostenloser öffentlicher Verkehrsmittel für junge und ältere Menschen. In diesen Tagen geht die Stadt noch einen Schritt weiter und ermöglicht allen, ohne Billett zu fahren. Der Grund dafür ist jedoch nicht besonders erfreulich.
Die Stadt am Genfersee leidet nämlich unter einer Hitzewelle und einem Spitzenwert der Ozonverschmutzung. Aus diesem Grund sind ab heute und bis auf Weiteres die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos. Ziel ist es, die Menschen zu ermutigen, weniger private Fahrzeuge zu benutzen. Es handelt sich um einen Präzedenzfall in der Schweiz.
Das «Anti-Smog-Programm» wurde 2020 verstärkt und sieht die Einführung verschiedener Massnahmen vor, wenn der Wert von 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter überschritten wird. Die Messstation im Vorort Meyrin verzeichnete gestern einen Wert von 223.
Es geht jedoch nicht nur um kostenlosen öffentlichen Verkehr. Zwischen 6:00 und 22:00 Uhr dürfen in Genf und Umgebung nur die am wenigsten umweltschädlichen Autos mit einer speziellen Plakette verkehren. Auf der Autobahn wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h gesenkt.

Wie wird die neue Serie Schweizer Banknoten aussehen? Das soll (auch) mit einer Umfrage entschieden werden, welche die Schweizerische Nationalbank (SNB) heute gestartet hat. Bis zum 7. September haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, zwischen zwölf verschiedenen und farbenfrohen Entwürfen zu wählen.
Die sechs von der Bevölkerung und einer Fachjury am häufigsten ausgewählten Vorschläge gelangen anschliessend in eine zweite Auswahlrunde, in der die erfolgreichen Teams ihr Angebot für eine allfällige Beauftragung zur Umsetzung der Banknotenentwürfe erarbeiten sollen.
Die endgültige Wahl wird Anfang 2026 bekanntgegeben, die Einführung der neuen Serie ist frühestens für 2030 vorgesehen. Zwölf Designteams hatten am von der SNB organisierten Wettbewerb teilgenommen.
Das vorgegebene Thema lautete «Die Schweiz und ihre Höhenlagen». Wie die SNB auf ihrer Website erklärt: Die neue Serie «widmet sich der einzigartigen Topografie der Schweiz, die sich vom Jura über das Mittelland bis zu den Alpen erstreckt und zeigt unser Land von den tiefsten Tälern bis hinauf zu den höchsten Gipfeln. Die neue Serie soll das vielfältige Leben wiedergeben, welches sich auf den unterschiedlichen Höhenlagen abspielt.»

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