The Swiss voice in the world since 1935
Top Stories
Schweizer Demokratie
Newsletter
Top Stories
Schweiz verbunden

TAGESÜBERBLICK WIRTSCHAFT

Bern (awp/sda)Dientag, 16. Februar 2010
COOP SCHWEIZ TROTZT DER KRISE: Der neue Rekord-Jahresgewinn von 430 Mio. Fr. im 2009 bedeutet für Coop ein Plus von 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies gelang mit einem fast stabilen Detailumsatz von 18,15 Mrd. Fr. und trotz erneut mehr Personal und Preissenkungen. Der Reingewinn profitierte von einem um 48,1 Prozent oder 58 Mio. Fr. weniger negativen Finanzergebnis, wie der Coop-Zeitung zu entnehmen ist. Das Betriebsergebnis (EBIT) der Nummer Zwei im Schweizer Detailhandel liess derweil um 6,9 Prozent nach auf 614 Mio. Franken.
CLARIANT BAUT WEITER AB: Der Spezialchemiekonzern Clariant setzt seinen tiefgreifenden Unternehmensumbau fort, um wieder zum wirtschaftlichen Erfolg zurückzukehren. Clariant gab zusammen mit dem Jahresverlust von 194 Mio. Fr. auch den Abbau weiterer 500 Stellen bekannt. 400 davon werden im Baselbieter Muttenz verschwinden. Konkret werden in den nächsten drei bis vier Jahren die Produktion von Farbstoffen und Chemikalien für die Textilindustrie (Textile Dyes und Textile Chemicals) nach Asien und die Produktion von Chemikalien für die Papierindustrie (Paper Chemicals) nach Spanien verlagert. Nach Angaben von Konzernchef Hariolf Kottmann beschäftigt Clariant in der Schweiz derzeit noch 1400 Angestellte. Nach dem erneuten Abbau werden es demnach noch 1000 sein, wovon noch rund 100 in der Produktion tätig sein werden.
GIVAUDAN MIT MEHR GEWINN: Der weltgrösste Aromen- und Riechstoffe-Hersteller Givaudan hat 2009 zwar weniger Umsatz erzielt, aber deutlich mehr verdient. Der Gewinn stieg um 79,3 Prozent auf 199 Mio. Franken. Der Umsatz ging um 3,1 Prozent auf auf 3,959 Mrd. Fr. zurück. Belastet wird dieses Ergebnis durch Währungseffekte: In lokalen Währungen legte der Umsatz um 1,4 Prozent zu. Werden zudem die nicht fortgeführten Geschäfte herausgerechnet, beläuft sich das Plus auf 1,6 Prozent. Dass das Unternehmen trotzdem einen Gewinn schrieb, führt Givaudan in der Mitteilung auf tiefere Abschreibungen und weitere Kosteneinsparungen zurück. Auf operativer Ebene (EBITDA) liegt das Resultat mit 758 Mio. Fr. aber leicht unter Vorjahresniveau (765 Mio. Franken).
STRAUMANN SPÜRT REZESSION: Die Rezession hat beim Basler Dentalimplantate-Hersteller Straumann 2009 in einem geschrumpften Markt Umsatz und Gewinn sinken lassen. Nach Einschätzung des Unternehmens ist auch im laufenden Jahr noch nicht mit einer nachhaltigen Erholung zu rechnen. Nach Marktführer Nobel Biocare musste auch Konkurrent Straumann für das vergangene Jahr schlechtere Zahlen bekanntgeben: Der Umsatz ging gegenüber 2008 um 5,4 Prozent auf 736,4 Mio. Fr. zurück. In Lokalwährungen betrug das Minus 2,1 Prozent. Neben der Wirtschaftskrise belasteten auch Währungseffekte das Ergebnis. Der Reingewinn schrumpfe auf vergleichbarer Basis um 18,7 Prozent auf 146,4 Mio. Franken. Für 2008 hatte Straumann indessen wegen ausserordentlicher Abschreibungen einen Reingewinn von lediglich 8,2 Mio. Fr. ausgewiesen.
MIETEN WIRD TEURER: Wohnen ist im Januar erneut teurer geworden: Die Mieten für ausgeschriebene Wohnungen stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent. Der Angebotsmietindex des Internetportals homegate.ch erreichte den Wert von 115,8 Punkten. Innert Jahresfrist verteuerten sich die Mieten in der Schweiz um 2,3 Prozent, wie es in einer Mitteilung heisst. Deutlich über dem Durchschnitt war der Anstieg im Genfersee-Raum (Arc Lémanique), wo die Mieten um satte 8,3 Prozent in die Höhe schossen. Im Vergleich zum Vormonat ergab sich ein Plus von 3,2 Prozent.
MEHR GELD FÜR FORSCHUNG: Schweizer Unternehmen haben 2008 im Inland und im Ausland mehr Geld für die Forschung ausgegeben. Im internationalen Umfeld liegen sie mit ihren Aufwendungen weit vorne. Doch die Zahlen zeigen auch, dass Forschung immer weniger an ein Land gebunden ist. Im Inland gaben die Unternehmen nach Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) knapp 12 Mrd. Franken für Forschung und Entwicklung aus. Das entspricht einer Zunahme von 24 Prozent gegenüber 2004. Im Ausland erreichten die Ausgaben innerhalb der Betriebe den Rekordstand von 15,8 Mrd. Franken, 64 Prozent mehr als 2004.
AARGAUER KANTONALBANK MIT ZWEITBESTEM ERGEBNIS: Die Aargauische Kantonalbank (AKB) hat im Krisenjahr 2009 einen Rekordgewinn eingefahren. Die AKB steigerte den Reingewinn im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent auf 84,3 Mio. Franken. Der Kanton als Eigentümer der Bank profitiert mit einer Rekordsumme von 72,8 Mio. Franken. Der Bruttogewinn stieg um 5,3 Prozent auf 197,4 Mio. Franken. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft kletterte um 1,5 Prozent auf 259,4 Mio. Franken. Dagegen sank der Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 2,9 Prozent auf 71,3 Mio. Franken. Auch der Erfolg aus dem Handelsgeschäft schrumpfte, und zwar um 1,2 Prozent auf 31,1 Mio. Franken.
JUNGFRAUBAHN MIT WENIGER BESUCHERN: Die Jungfraubahn Gruppe hat 2009 einen Verkehrsertrag von 102 Mio. Fr. erzielt, 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds sei das Jahr aber besser verlaufen als erwartet, teilte das Unternehmen mit. Insgesamt besuchten 651’000 Personen das Jungfraujoch. Das sind rund 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis ist bemerkenswert, weil viele Besucher aus Asien wegen der Weltwirtschaftskrise, des starken Schweizerfrankens und der Unsicherheit rund um die Schweinegrippe ausblieben.
AKTIONÄRSGRUPPE GEGEN WIEDERWAHL VILLIGERS: Actares, eine Vereinigung von Aktionären für nachhaltiges Wirtschaften, will den UBS-Verwaltungsratspräsidenten Kaspar Villiger an der kommenden Generalversammlung nicht mehr wählen. Der ehemalige Bundesrat habe seine Aufgabe nicht erfüllt. Villiger sei gewählt worden, um die Moral in die Bank zurückzubringen und das verlorene Vertrauen wieder herzustellen, teilte Actares mit. Das habe er nicht geschafft.
TEVA WÄCHST: Der weltgrösste Generika-Hersteller Teva hat im vierten Quartal 2009 den Rekordumsatz von 3,8 Mrd. Dollar erzielt, 33 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn stieg auf 379 Mio. Dollar. Vor einem Jahr schlug noch ein Fehlbetrag von 694 Mio. Dollar zu Buche, teilte das israelische Pharma-Unternehmen in Jerusalem mit. Die Entwicklung ist zum Teil auf die Übernahme des US-Konkurrenten Barr Pharmaceuticals im Jahr 2008 zurückzuführen. Die Eingliederung von Barr habe zu einer positiven Entwicklung bei den Umsätzen in allen Regionen geführt, besonders aber in den USA, Russland, Polen, Deutschland und Kroatien, hiess es.
AUTOVERKÄUFE ERHOLEN SICH LANGSAM: Im Januar sind in der Schweiz 5,8 Prozent oder 1033 Neuwagen mehr verkauft worden als noch vor einem Jahr. Im Vergleich zu 2008 mussten die Importeure und Händler aber noch ein deutliches Minus von 18 Prozent verbuchen. Nach diesem guten Start erhofft sich die Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure (auto-schweiz) ein zufriedenstellendes Autojahr, wie der Verband mitteilte. Bereits in den letzten Monaten des vergangenen Jahres waren deutliche Anzeichen dafür vorhanden, dass es mit den Autoverkäufen wieder aufwärts geht. Zusätzliche Impulse erwartet die Importeursvereinigung von dem im März stattfindenden Genfer Automobilsalon.
PRIVATBANK CLARIDEN LEU MIT MEHR GEWINN: Die Privatbank Clariden Leu hat ihren Reingewinn deutlich 2009 von 212 Mio. auf 353 Mio. Fr. verbessert. Rückläufig war der Nettoertrag der Credit-Suisse-Tochter, der im Vorjahresvergleich von 1,39 Mrd. auf 1,1 Mrd. Fr. zurückging. Der Gewinn sei im operativen Geschäft, aber auch durch einen Sondereffekt in Asien erreicht worden, teilte die auf reiche Kunden ausgerichtete Vermögensverwalterin mit. Zudem sei der Geschäftsaufwand trotz Restrukturierungen um 40 Prozent auf 691 Mio. Fr. reduziert worden.
SHELL KÜRZT MANAGERLÖHNE: Nach scharfer Kritik seiner Aktionäre hat der britische Ölkonzern Royal Dutch Shell die Bezahlung seines Top-Managements gekürzt. Die Gehälter für Konzernchef Peter Voser und Finanzchef Simon Henry bleiben bis 2011 eingefroren. Die Mitglieder der Geschäftsleitung erhalten künftig auch keine Boni mehr, wenn sie zuvor vereinbarte Ziele nicht erreichen, wie Verwaltungsratsmitglied Hans Wijers den Anlegern mitteilte.

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft