The Swiss voice in the world since 1935
Top Stories
Schweizer Demokratie
Newsletter
Top Stories
Schweiz verbunden

Thomas Cook sieht nach Öger-Kauf vorerst kaum Übernahmechancen

FRANKFURT (awp international) – Europas zweitgrösster Reiseveranstalter ‚Thomas Cook sieht nach der Übernahme des Türkei-Spezialisten Öger Tours in Deutschland kurzfristig wenig Chancen für weitere Zusammenschlüsse. «Im Moment will keiner verkaufen», sagte Kontinentaleuropa-Chef Peter Fankhauser am Mittwochabend vor Journalisten in Frankfurt. Generell deute jedoch alles auf eine weitere Konsolidierung in der Branche hin. Der Veranstalter will nicht um jeden Preis wachsen. Eine Übernahme müsse strategisch Sinn haben, sagte Fankhauser.
Der Markt für Pauschalreisen und andere organisierte Urlaubsangebote ist in Deutschland wie auch in anderen Märkten West- und Mitteleuropas weitgehend aufgeteilt. Die Reiseveranstalter versuchen, sich gegenseitig Kunden abzujagen oder durch Übernahmen zu wachsen. Knapp die Hälfte des deutschen Reisemarktes entfällt laut Fankhauser auf Veranstalterreisen, den übrigen Reisen organisierten die Urlauber eigenständig.
Unter den Reiseveranstaltern sind es mit Marktführer Tui die Anbieter Rewe (ITS, Tjaereborg, Jahn Dertour) und Thomas Cook, die sich den grössten Teil des Kuchens aufteilen. An vierter und fünfter Stelle kommen Alltours und FTI. Sie haben sich Übernahmegelüsten der ganz Grossen bisher entzogen. Zu Thomas Cook gehört seit einigen Wochen auch der Hamburger Veranstalter Öger Tours. «Öger läuft hervorragend», sagte Fankhauser, nannte jedoch keine Zahlen.
Um zu wachsen, setzt Thomas Cook verstärkt auf den Eigenvertrieb. In Grossbritannien will der Vorstand seine Reisebüros mit denen des Mitbewerbers Co-operative zusammenlegen und so die grösste Reisebürokette des Landes mit 1.300 Filialen schaffen. In Deutschland hat das Unternehmen hingegen durch die Pleite seines früheren Mutterkonzerns Arcandor die Karstadt-Reisebüros als engen Vertriebspartner verloren.
Trotzdem plant Fankhauser keine eigene Reisebüro-Offensive. «Damit verdient man zu wenig Geld», sagte der Manager. Statt dessen will er den eigenen Online-Vertrieb stärken. «Sieben Prozent Eigenvertrieb über das Internet sind mir zu wenig.» Insgesamt hätten die Online-Buchungen stark zugenommen. Rechne man Internet-Reisebüros wie Expedia mit, werde jede fünfte Reise online gebucht./stw/ceb/fn

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft