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Thun will mit weiteren 50 Massnahmen Verkehrsprobleme lösen

Keystone-SDA

Die Stadt Thun kämpft nach wie vor mit Verkehrsproblemen. Nun sollen in drei Etappen rund 50 weitere Massnahmen umgesetzt werden. Im Zentrum steht die Dosierung und Steuerung des Verkehrs.

(Keystone-SDA) Die Etappen sollen von 2028 bis 2039 umgesetzt werden, wie die Stadtbehörden am Mittwoch mitteilten.

Die erste Etappe fokussiert auf den Verkehrsfluss um die Innenstadt Thun. Die zweite Etappe umfasst Massnahmen auf wichtigen Verkehrsachsen in der Stadt und der Region. Die dritte Etappe konzentriert sich auf Massnahmen mit lokalen Auswirkungen.

Mit der Schweiz verbunden

Ziel ist es, den Verkehr in Thun so zu steuern, dass er stetig fliesst, Reisezeiten für alle Verkehrsteilnehmenden berechenbarer sind, Busfahrpläne verlässlicher sind, die Spitzenbelastungen im innerstädtischen Strassennetz reduziert werden und Ausweichverkehr in die Quartiere vermieden wird.

Eine Dosierung und Steuerung des Verkehrs und Buspriorisierungen sind auf allen Zufahrtsstrecken der Innenstadt, wie zum Beispiel auf der Bernstrasse oder der Allmendstrasse, geplant. Damit soll ein geschlossener Dosierungsring um die Innenstadt herum erreicht werden.

Mit der Dosierung via Lichtsignalanlagen soll der Verkehr flüssiger durch die Stadt fahren können. In der Region Thun gibt es verschiedenste Verkehrssensoren. Weitere sind vorgesehen. Die so erhobenen Daten werden im Verkehrsrechner des Kantons Bern verarbeitet. Auf Basis dieser Daten steuert der Rechner Lichtsignal- und Dosieranlagen.

Je nach Verkehrsaufkommen bleibt bei einer Dosierstrecke das Rotlicht einige Sekunden länger auf Rot. Oder die Grünphasen auf einer bereits belasteten Strecke werden verlängert. Die Signale und Verkehrsleitsysteme werden so gesteuert, dass Staus oder unnötige Wartezeiten vermieden werden.

Tempo 30 und Einbahnen

Damit der Verkehr nicht ausweicht, sind Massnahmen zum Schutz der Quartiere vorgesehen. So sollen Einbahnregimes und dynamische Sperren eingeführt werden. Mit einer Temporeduktion auf 30 Stundenkilometer will die Stadt eine Verstetigung des Verkehrs erreichen. Damit sollen auch die Luft- und Lärmbelastung reduziert werden.

Auch in den Aussenquartieren sind Massnahmen geplant: So soll beispielsweise mit einer zusätzlichen Rechtsabbiegespur beim Knoten Allmendstrasse/General-Wille-Strasse die Leistungsfähigkeit stadtauswärts erhöht werden. «Das Verkehrsmanagement löst nicht alle Herausforderungen in der Region Thun», wird Gemeinderat Reto Schertenleib in der Mitteilung zitiert. Aber es sei «ein guter Schritt in die richtige Richtung und ermöglicht, dass sich der Verkehr auch in Zukunft bewältigen lässt».

Das aktuelle Agglomerationsprogramm von Thun umfasst die erste Etappe des Verkehrsmanagements. Das Programm wurde im Mai 2025 eingereicht. Das nächste Programm ist in Planung und wird 2029 eingereicht.

Altes Problem

Thun kämpft seit langem mit Verkehrsproblemen. Zur Entlastung haben der Kanton, die Gemeinden in der Agglomeration und die Stadt Thun schon viel unternommen: Bypass Thun Nord, Autobahnzubringer in Steffisburg, Busbevorzugung, Einbahnregimes und Ausbau des Busangebots.

Trotzdem bleibt die Verkehrsbelastung in der Region eine Herausforderung und der öffentliche Verkehr kann seine Fahrpläne nicht einhalten.

«Zur Verbesserung der heutigen Situation und im Hinblick auf das zukünftig weiterwachsende Verkehrsaufkommen sind weitere Massnahmen notwendig», konstatiert Schertenleib. Aus diesem Grund haben der Kanton Bern, der Entwicklungsraum Thun (ERT) sowie Thun, Steffisburg und Heimberg das Verkehrsmanagement weiter vorangetrieben.

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