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US-Einlagensicherungsfonds warnt vor Lobbyarbeit gegen Eigenkapitalregeln

NEW YORK (awp international) – Die Chefin des US-Einlagensicherungsfonds, Sheila Bair, hat vor zu niedrigen Kapitalstandards für Banken gewarnt. Einige Mitglieder des Baseler Komitees, das die neuen Eigenkapitalregeln für Banken erarbeitet, liefen Gefahr, der Lobby-Arbeit von grossen Banken zu unterliegen, sagte sie der “Financial Times” (Mittwoch).
In der Debatte um neue Eigenkapitalregeln unter dem Stichwort Basel III seien eigentlich die meisten Aufseher bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich dafür, den Banken sowohl qualitativ als auch quantitativ höhere Kapitalpolster zu verschreiben. Einige Mitglieder des dort angesiedelten Baseler Ausschuss seien aber inzwischen überzeugt worden, eine moderatere Position einzunehmen. Die Branche argumentiere, höhere Eigenkapitalregeln würden eine Erholung ersticken.
Dabei sind sich auch die teilnehmenden Länder längst nicht einig. Dem Bericht zufolge stehen die USA, Grossbritannien und die Schweiz gegen Deutschland, Frankreich und Japan. Erstere sind für eine konservativere Haltung, was als Eigenkapital angerechnet werden darf und welche Regeln für Liquidität und den Verschuldungsgrad angewandt werden.
Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat sich zuletzt für höhere Kapitalpuffer ausgesprochen, aber noch keine Details genannt. Ein komplettes Paket von neuen Kapital- und Liquiditätsreformen will das Gremium dann beim Treffen der 20 grössten Industrienationen (G20) im November in Seoul vorgelegen.
ang/stb/tw

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