Roche für «Public Eye Award» nominiert
Der Schweizer Pharmakonzern Roche, die PR-Agentur Farner sowie das Internationale Olympische Komitee (IOC) sind die Anwärter für den diesjährigen Schmähpreis. Er wird am Eröffnungstag des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos vergeben.
Die Agentur Farner PR habe während des Abstimmungskampfes um die Initiative gegen Kriegsmaterialexporte «Spitzeldienste für die Rüstungsindustrie» geleistet, teilten die Public-Eye-Organisatoren Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace Schweiz mit.
Die Public-Eye-Preisverleihung ist ein WEF-kritischer Anlass, der traditionell am ersten Tag des Gipfeltreffens stattfindet.
Farner PR ist zusammen mit dem Pharmakonzern Roche und dem IOC für den «Swiss Award» nominiert. Roche wird für zwei in China durchgeführte Transplantationsstudien kritisiert, dem IOC droht die Auszeichnung, weil es im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in Vancouver (Kanada) die Landfrage nicht geklärt haben soll.
Für den «Global Award» sind ebenfalls drei Unternehmen in den Fokus von EvB und Greenpeace geraten: Erstens der Stahlkonzern «Arcelor Mittal», der keine Verantwortung übernehme «für die Verschmutzung einer aufgekauften Stahlfabrik» in Südafrika.
Der französische Energieversorger GDF Suez wird wegen seiner finanziellen Beteiligung beim Bau eines Elektrizitätswerks am brasilianischen Madeira-Fluss angeprangert. Damit verbunden seien Umweltzerstörung, Vertreibungen und Zwangsumsiedlungen. Die Royal Bank of Canada (RBC) schliesslich wird wegen ihrer «unverantwortlichen» Kreditvergabe-Praxis kritisiert.
Die «übelste Firma» der Kategorien «Swiss Award» und «Global Award» erhält den «People’s Award».
Die Preisverleihung der Public Eye Awards findet am 27. Januar in Davos statt. Hauptredner ist der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz. Einen Vortrag hält auch der grüne Politiker und ehemalige deutsche Umweltminister Jürgen Trittin.
swissinfo.ch und Agenturen
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