
1999 zweitschlimmstes Katastrophenjahr der Geschichte
1999 geht als das zweitschlimmste Katastrophenjahr in die Geschichte ein. Weltweit sind mehr als 105'000 Menschen bei Katastrophen ums Leben gekommen. Der finanzielle Gesamtschaden betrug gegen 100 Mrd. Dollar.
1999 geht als das zweitschlimmste Katastrophenjahr in die Geschichte ein. Weltweit sind mehr als 105’000 Menschen bei Katastrophen ums Leben gekommen. Der finanzielle Gesamtschaden betrug gegen 100 Mrd. Dollar.
Gemäss der am Dienstag (07.03.)veröffentlichten Sigma-Studie der Swiss Re ist ein Gesamtschaden von über 100 Mrd. Dollar der zweithöchste je registrierte Wert. Ein höherer Gesamtschaden wurde 1995 mit dem Erdbeben in Kobe (Japan) verzeichnet.
Die Katastrophenschäden belasten die weltweite Versicherungswirtschaft mit 28,6 Mrd. Franken. Dies entspreche wiederum dem zweithöchsten Schadenjahr der Versicherungsgeschichte. Das grösste Schadensjahr war 1992, dem Jahr von Hurrikan Andrew.
Sieben Milliarden-Katastrophen
Die hohe Versicherungslast sei zur Hälfte auf sieben Milliardenschäden aus Naturkatastrophen zurück zu führen. Wintersturm Lothar verursachte gemäss Studie versicherte Schäden von 4,5 Mrd. Dollar, Wintersturm Martin solche von 2,2 Mrd. Dollar.
Trotz der hohen Schadenbilanz könne aber nicht von Jahrhundertereignissen gesprochen werden, denn Sturmschäden in der Grössenordnung von Lothar seien für Europa alle zehn Jahre zu erwarten. Solche wie Martin fänden alle zwei bis drei Jahre statt, wird in der Studie festgehalten.
Mehr Beben in Siedungsgebieten
90 Prozent der über 105’000 Opfer im vergangenen Jahr starben bei Naturkatastrophen. Die Erdrutsche in Venezuela kosteten etwa 50’000 Menschenleben, das Erdbeben in Izmit (Türkei, Bild) 20’000 und der tropische Zyklon in Orissa (Indien) 15’000 Menschenleben.
Die Studie stellt auch die Häufung schwerer Beben im Jahr 1999 in einen globalen Zusammenhang. Die seismische Aktivität insgesamt sei im langjährigen Durchschnitt gewesen, einzig die Zahl der erschütterten Siedlungsgebiete sei aussergewöhnlich hoch gewesen.
Die Katastrophen, die nicht durch Naturgewalten verursacht worden waren (Man-made-Katastrophen), zogen versicherte Schäden von insgesamt über 4 Mrd. Dollar nach sich. Die Hälfte entfiel auf Grossbrände und Explosionen.
Besonders teuer waren in den USA eine Kraftwerkexplosion (650 Mio. Dollar), eine Explosion in einem Aluminiumwerk (275) sowie in einer Erdölraffinierie (247). Die Raum- und Luftfahrtversicherer hatten ihrerseits Schäden von 760, beziehungsweise 600 Mio. Dollar zu verzeichnen.
swissinfo und Agenturen

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