Dritter Schweizerischer Aktionstag gegen Alkoholmissbrauch
"Legal, aber nicht egal: Weil Alkohol nicht immer festlich stimmt": Zum dritten Mal findet am Donnerstag (11.11.) der Schweizerische Aktionstag Alkohol statt. Dabei soll die Problematik aus gesellschaftlicher Sicht beleuchtet werden.
«Legal, aber nicht egal: Weil Alkohol nicht immer festlich stimmt»: Zum dritten Mal findet am Donnerstag (11.11.) der Schweizerische Aktionstag Alkohol statt. Dabei soll die Problematik aus gesellschaftlicher Sicht beleuchtet werden.
Im Vorfeld der Milleniumsfeierlichkeiten wollen die Schweizer Fachverbände und Institutionen mit Veranstaltungen und Informationsangeboten die Bevölkerung dazu motivieren, mit Alkohol auch im Rahmen von Festlichkeiten verantwortungsvoll umzugehen. Der Konsum des Suchtmittels Nr. 1 sei zwar legal, könne jedoch angesichts seiner beträchtlichen Schattenseiten niemandem egal sein, lautet die Botschaft des Aktionstags.
Mit der Aktion «Mein Weg ins nächste Jahrtausend – Menschen mit Alkoholproblemen malen ihre Zukunft» soll Betroffenen eine Stimme gegeben werden. In Ausstellungen in den Städten Zürich, St.Gallen, Luzern, und Nyon drücken Menschen mit Alkoholproblemen in 140 Bildern ihre Gefühle, Ängste, Erwartungen und Hoffnungen an der Schwelle zum neuen Jahrtausend aus. Die eindrücklichsten Werke werden zudem im Zürcher «Suchtpräventionstram» (Linie 10) gezeigt und im Rahmen der Aktion verkauft. Der Erlös soll einem Projekt der Alkoholprävention zugute kommen.
Vier von fünf Schweizerinnen und Schweizern werden den Jahrtausendwechsel mit Alkohol begiessen, teilte die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) am Mittwoch (10.11.) mit. Dabei habe gemäss neuesten Untersuchungen einer von fünf Konsumierenden seinen Alkoholkonsum nicht wirklich im Griff. 912′ 000 trinken «episodisch» zu viel, 161′ 000 sind chronisch Trinkende und 215′ 000 tun als «Risikokumulierer» beides. Diese Tatsache wird sich auch für die Sylvesternacht 1999/2000 folgenreich auswirken. Der Aktionstag soll deshalb gerade auch im Rahmen von Festlichkeiten zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol motivieren.
Alkoholsüchtige haben Recht auf Therapie und Betreuung
Alkoholmissbrauch sei allzu oft ein Tabuthema, hält das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zum Schweizerischen Aktionstag Alkohol fest.Alkoholismus sei heilbar, wenn das Problem erkannt und dann behandelt und therapiert werde. Gemäss der 1995 verabschiedeten Europäischen Charta Alkohol der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben alle in risikoreichem oder schädlichem Ausmass Alkohol konsumierenden Personen das Recht auf Zugang zu Therapie und Betreuung. Dies – schreibt das BAG in einem Communiqué vom Mittwoch weiter.
SRI und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch