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Experten fordern nationales Erdbeben-Aktionsprogramm

Das Erdbebenrisiko sei die grösste Naturgefahr in der Schweiz. Da nach Ansicht von Spezialisten rund ein Fünftel aller Bauwerke im Falle eines Erdbebens ungenügend ausgerüstet seien, müsse ein nationales Erdbeben-Aktionsprogramm geschaffen werden.

Das Erdbebenrisiko sie die grösste Naturgefahr in der Schweiz. Da nach Ansicht von Spezialisten rund ein Fünftel aller Bauwerke im Falle eines Erdbebens ungenügend ausgerüstet seien, müsse ein nationales Erdbeben-Aktionsprogramm geschaffen werden.

Wie Hugo Bachmann von der Eidgenössisch Technischen Hochschule (ETH) Zürich am Donnerstag (16.09.) an einer Medienkonferenz erklärte, bestehe dringender Handlungsbedarf bei Behörden, Hochschulen, Industrie und Privaten. Für Schutzmassnahmen gegen Hochwasser, Sturm und Lawinen würden in der Schweiz jährlich 600 Millionen Franken ausgegeben. In den Erdbebenschutz würden hingegen lediglich einige 100’000 Franken investiert.

Die Schweiz sei in letzter Zeit vor katastrophalen Erdbeben verschont geblieben. Dies dürfe jedoch nicht zur Annahme verleiten, dass die Schweiz erdbebensicher sei, ergänzte Domenico Giardini vom Schweizerischen Erdbebendienst. In den letzten 1000 Jahren sei die Schweiz von 800 Erdbeben betroffen gewesen. Im Durchschnitt muss alle 100 Jahre mit einem Erdbeben von der Stärke des kürzlichen Bebens in Athen gerechnet werden.

Laut Hugo Bachmann vom ETH-Institut für Baustatik und Konstruktion wird in der Schweiz erst seit zehn Jahren nach modernen Normen für die Erdbebensicherheit gebaut, weshalb eine Nachrüstung für viele Bauwerke dringend erforderlich sei.

Der Präsident der Schweizer Gesellschaft für Erdbebeningenieurwesen und Baudynamik, Martin Koller, forderte rechtliche Grundlagen mit einem Verfassungsartikel zu den Naturgefahren. Bis eine Verfassungsgrundlage in Kraft sei, müssten Bund, Kantone, Industrie und Private ihre Verantwortung selbst wahrnehmen, sagte Koller.

SRI und Agenturen

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