Nationale Alarmzentrale so viel im Einsatz wie noch nie
Die Nationale Alarmzentrale (NAZ) hatte letztes Jahr 396 Ereignisse auf ihre Gefahr für die Schweizer Bevölkerung zu überprüfen. Dies entspricht einer Zunahme von knapp 20 Prozent gegenüber dem bisherigen Höchststand von 1999.
Trotz dieser Zunahme sei die Bevölkerung nicht mehr gefährdet als früher, teilte die NAZ am Mittwoch (03.01.) mit. Die Zunahme der Meldungen sei vielmehr Ausdruck einer transparenten Öffentlichkeitsarbeit der Kernkraftwerks-Betreiber, strengerer Meldevorschriften und einer zunehmenden Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Nuklearfragen.
Eine radiologische Gefahr für die Bevölkerung habe bei keinem der 396 Ereignisse bestanden, heisst es in der Mitteilung weiter. Zu beurteilen war unter anderem die radiologische Situation in und um die Barentsee nach dem Untergang des russischen Atom-U-Bootes Kursk im August.
Ferner stand die NAZ im Sommer bei zwei – glimpflich verlaufenen- Transportunfällen von radioaktivem Material auf dem Flughafen Kloten im Einsatz. Und bereits im Frühsommer hatte sie Lagebeurteilungen im Zusammenhang mit den Waldbränden in Los Alamos und in der Ukraine zu erstellen.
Keine erhöhten Radioaktivitäts-Werte
Nebst den Abklärungen bei gemeldeten Ereignissen führte die NAZ im Jahr 2000 auch Radioaktivitäts-Messungen rund um die Kernkraftwerke Leibstadt und Beznau durch. Erhöhte Werte wurden nicht festgestellt.
Die NAZ mit Sitz in Zürich ist die Fachstelle des Bundes für ausserordentliche Ereignisse primär technischer Natur. Dazu gehören in erster Linie die Gefährdung durch erhöhte Radioaktivität, zusätzlich aber auch grosse Chemieunfälle, Staudammbrüche, Satellitenabstürze und die Weitergabe von Erdbeben-Meldungen.
swissinfo und Agenturen
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