Teile von Täsch nach Überschwemmung verwüstet

Teile des Oberwalliser Dorfs Täsch sind in der Nacht zum Dienstag (26.06) durch den über die Ufer getretenen Dorfbach verwüstet worden. Verletzt wurde niemand, doch mussten gegen 150 Menschen ihre Häuser vorübergehend verlassen.
Als Ursache der Überschwemmung wird eine einbrechende Schneedecke in einem Gebirgssee oberhalb von Täsch vermutet. Die Überschwemmung hatte laut Mitteilung der Walliser Kantonspolizei ihren Ursprung im Weingartensee, der auf rund 3’600 Metern Höhe am Fusse des Alphubels auf der rechten Seite des Mattertals liegt. Der See trat am Montagabend über die Ufer und führte über den Rotbach und den Täschbach grosse Mengen von Geschiebe und Geröll ins Tal. Gegen 22.30 Uhr trat der Täschbach über die Ufer und überschwemmte die Dorfteile Oberdorf und Hof. Auch eine Brücke wurde weggerissen.
Der Gemeindepräsident von Täsch, Kilian Imboden, sprach von massiven Verwüstungen und Überschwemmungen. Menschen wurden nicht verletzt.
Gegen 150 Menschen evakuiert
Die Polizei löste Grossalarm aus. Unter Leitung des Zermatter Rettungschefs Bruno Jelk evakuierten die Feuerwehren von Täsch, St. Niklaus und Zermatt gegen 150 Menschen aus den beiden überschwemmten Dorfteilen. Sie wurden in anderen Häusern von Täsch sowie in Randa untergebracht. Gegen 02.00 Uhr konnte etwa die Hälfte der evakuierten Menschen in ihre Häuser zurückkehren. Rund 75 Menschen blieben bis auf weiteres evakuiert.
Noch in der Nacht wurden die Räumungsarbeiten mit schweren Baumaschinen aufgenommen. Priorität hatte die Räumung des Bachbetts, um neue Überschwemmungen beim Einsetzen der Schneeschmelze im Laufe des Tages zu verhindern. Die Strasse von Täsch nach Zermatt blieb vorerst gesperrt.
Ursachen noch nicht geklärt
Der Grund für das Überschwappen des Bergsees war am Dienstagmorgen noch nicht restlos geklärt. In der Nacht hatten die Behörden einen ersten Augenschein von einem Helikopter aus genommen. Gemeindepräsident Imboden sagte, die wahrscheinlichste Ursache sei eine eingebrochene Schneedecke. Er schloss aber auch einen Zusammenhang mit einer Studie des Bundes über den Permafrost in der fraglichen Region nicht aus.
swissinfo und Agenturen

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