Aargau will Lücken in der Suchtpolitik schliessen
Der Aargauer Regierungsrat hat eine neue Suchtstrategie verabschiedet. Sie soll Lücken in der Versorgung schliessen und den Konsum im öffentlichen Raum besser auffangen.
(Keystone-SDA) Die Strategie 2026-2030 stützt sich auf das Vier-Säulen-Modell von Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression. Während Prävention und Therapie im Kanton Aargau gut ausgebaut seien, ortet die Regierung vor allem bei der Schadensminderung Nachholbedarf, wie sie in einer Mitteilung vom Freitag schreibt.
Wegen des «markanten gesellschaftlichen Wandels» sei Handlungsbedarf gegeben, hält sie weiter fest. «Der problematische Konsum von Alkohol, Drogen und Mischsubstanzen hat in den letzten Jahren zugenommen.» Der Suchtmittelkonsum im öffentlichen Raum sei sichtbarer geworden. Wegen der steigenden Nachfrage nach Suchthilfeangeboten stiessen die Fachstellen an Kapazitätsgrenzen.
Vier Schwerpunkte
Die Suchtstrategie setzt gemäss Mitteilung vier Schwerpunkte: Früherkennung und Frühintervention stärken, suchtgefährdete Jugendliche und junge Erwachsene gezielt unterstützen, öffentliche Räume entlasten sowie die Zusammenarbeit an Schnittstellen verbessern.
Neue oder ausgebaute Angebote sollen insbesondere dort ansetzen, wo Konsum sichtbar zu Konflikten führt. Die Umsetzung startet 2026 in Zusammenarbeit mit Gemeinden, Verwaltung und Suchthilfeorganisationen.
Das Departement Gesundheit und Soziale wertet derzeit zudem die abgeschlossene Anhörung zur gesetzlichen Grundlage für schadensmindernde Massnahmen aus. Es wird dem Regierungsrat dann das weitere Vorgehen beantragen.