Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

AKTIEN FRANKFURT: Dax kaum verändert – Gewinnmitnahmen, US-Unternehmenszahlen

FRANKFURT (awp international) – Nach dem Höhenflug vom Vortag ist der Dax am Mittwoch nach anfänglichen weiteren Gewinnen zuletzt um seinen Vortageswert gependelt. Bis zum Mittag lag der deutsche Leitindex mit einem minimalen Plus von 0,02 Prozent bei 7.145,00 Punkten, nachdem er am Dienstag erstmals sei zweieinhalb Jahren wieder über die Marke von 7.100 Punkten gestiegen war. Für den MDax ging es am Mittwoch um 0,21 Prozent auf 10.360,31 nach unten, der TecDax fiel um 0,05 Prozent auf 889,62 Punkte.
«Das sind ein paar Gewinnmitnahmen auf hohem Niveau, aber nichts Dramatisches», sagte Händler Stefan Söllner von der Postbank. So lange sich der Dax über 7.100 Punkten halte, sei das schon sehr positiv. Rückenwind bescherten starke Unternehmenszahlen aus den USA, vor allem von Apple und IBM . Die beiden US-Technologiekonzerne hatten am Vorabend mit ihren Resultaten sowie ihren Ausblicken die Erwartungen des Marktes übertroffen. Für Bewegung könnten im Tagesverlauf noch Zahlen vom US-Häusermarkt sorgen. Zudem geht in den USA die Berichtssaison mit der Zahlenvorlage der Investmentbank Goldman Sachs weiter.
Zu den besten Dax-Werten zählten die Titel des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA mit plus 1,42 Prozent auf 60,69 Euro. Das Unternehmen hatte positive Studiendaten für sein Krebsmittel Erbitux zur Behandlung von Darmkrebs veröffentlicht. Um 0,73 Prozent auf 56,440 Euro nach oben ging es für die Aktien von K+S . Der Düngemittel- und Salzproduzent hat die Mehrheit an der kanadischen Potash One erworben. Damit stehe der vollständigen Übernahme nichts mehr im Wege, teilte das deutsche Unternehmen mit. Zudem verwiesen Händler auf einen Bericht, demzufolge sich das Futter- und Lebensmittelunternehmen Cargill von seinem 64-prozentigen Anteil am US-Düngemittelproduzenten Mosaic trennen will. Übernahmeaktivitäten in der Branche kämen K+S auch ohne direkten Bezug zugute, hiess es.
Gestützt von Marktspekulationen legten die Papiere von ThyssenKrupp 1,45 Prozent auf 30,790 Euro zu. Börsianern zufolge gibt es Gerüchte, dass die Prognose des Stahlkonzerns zu konservativ sein könnte. ThyssenKrupp hält am Freitag seine Hauptversammlung ab. Ein Analystenkommentar belastete Beiersdorf , die sich um 1,04 Prozent auf 40,310 Euro verbilligten. Die französische Bank Exane BNP Paribas hatte ihre Einstufung für die Titel des Konsumgüterherstellers auf «Underperform» abgestuft.
Im MDax zeigten sich SGL Group mit plus 2,76 Prozent auf 29,800 Euro sehr fest. Dies wurde am Markt damit begründet, dass in Japan die Aktien von Karbonfaserherstellern nach den jüngsten Aussagen von Boeing zu seinem Modell 787 deutlich gestiegen waren. Demnach plant der US-Flugzeugbauer, die erste Maschine des Typs im dritten Quartal 2011 zu liefern. Boeing erhält Karbonfasern von japanischen Produzenten.
Um 1,24 Prozent nach unten auf 71,50 Euro ging es für die Anteilsscheine von Brenntag wegen einer Platzierung. Laut Marktteilnehmern hat Brachem Acquisition S.C.A. die Investmentbank Goldman Sachs damit beauftragt, bis zu 7 Millionen Brenntag-Aktien in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren zu platzieren.
Im TecDax stiegen die Aktien von Dialog Semiconductor nach starken Apple-Zahlen zuletzt um 0,38 Prozent auf 17,395 Euro. Zwischenzeitlich hatten die Papiere des Unternehmens, das als Zulieferer des US-Technologieriesen gilt, sogar mehr als zwei Prozent zulegen können. Andersherum lief es nach US-Unternehmensdaten für Aixtron , die 2,35 Prozent auf 31,200 Euro verloren. Sie wurden davon belastet, dass der US-Konkurrent Cree sowohl mit seinen Quartalszahlen als auch mit dem Ausblick enttäuscht hatte.
Nach der Einigung auf eine Kürzung der Solarförderung in Deutschland entwickelten sich Solarwerte grösstenteils positiv. SMA Solar gewannen an der TecDax-Spitze 6,38 Prozent auf 73,25 Euro und Phoenix Solar stiegen um 2,63 Prozent auf 23,450 Euro. Q-Cells dagegen verloren 3,58 Prozent auf 2,664 Euro. Ein Händler betonte, dass die Kürzungen gestaffelt würden und nicht gedeckelt. Zudem sei die Kürzung nicht so hoch wie zum Teil befürchtet./chs/ag
— Von Christian Schultz, dpa-AFX —

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft