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AKTIENFOKUS/Syngenta trotz leiser Umsatzenttäuschung grösster SMI-Gewinner

Zürich (awp) – Die Syngenta-Namenaktien sind am Donnerstag nach Vorlage der Erstquartalsverkäufe mit deutlichen Aufschlägen in den Handel gestartet und haben sich an die SMI-Spitze gesetzt. Der Umsatz lag zwar leicht unter den Erwartungen, der Ausblick für den Agrochemiekonzern bleibe aber intakt, hiess es in Handelskreisen. Zudem habe der Titel nach der Gewinnwarnung des Konkurrenten Monsanto von vergangener Woche bereits deutlich Federn gelassen. «Damit sind die schlechten Neuigkeiten draussen», hiess es im Handel.
Syngenta Namen steigen bis um 11.00 Uhr um 2,7% auf 286 CHF, während der Gesamtmarkt (SMI) um 0,32% anzieht.
Die leise Umsatzenttäuschung wird von der Aussage des Unternehmens wettgemacht, wonach sich die Anbausaison auf Nordhalbkugel nach dem winterbedingt späten Start gut entwickelt. Daher werde ab dem zweiten Quartal mit steigenden Absatzmengen gerechnet. Seit der Gewinnwarnung von Monsanto von vergangener Woche habe der Titel in einem freundlichen Gesamtmarkt fast 3% verloren, sagten Beobachter. Dieser Rückgang habe sich nun in der Rückschau als übertrieben erwiesen.
Der Umsatz der Division Pflanzenschutz lag mit einem Rückgang von 8% leicht über den Erwartungen der Analysten. Der Rückgang geht zu gleichen Teilen auf die Absatzmengen und auf tiefere Preise zurück. In der Region NAFTA führten vor allem der Preisdruck bei glyphosathaltigen zu Preisdruck. Bei Morgan Stanley geht man davon aus, das rund 40% des Umsatzrückgangs diesem Umstand zuzuschreiben sind. Der Preisdruck bei Glyphosaten sei nicht Neues, derjenige bei einigen selektiven Herbiziden sei allerdings besorgniserregend, ergänzt die Bank Vontobel zu diesem Thema.
Die Umsatzentwicklung beim Saatgut sei dagegen klar schwächer als prognostiziert ausgefallen. Hier hätten sich die in der Region ins Q4 2009 vorgezogenen Verkäufe von Mais und Soja ausgewirkt, schreibt die ZKB in einer Einschätzung. Syngenta hat vierten Quartal letzten Jahres die Erfassung der Verkäufe geändert. Was bei der Saatgutsparte auffalle, sei der Umstand, dass die Verkaufspreise stabil geblieben seien, schreibt Merrill Lynch. Er hätte erwartet, dass Syngenta dank Produktlancierungen hier höhere Preise durchsetzten kann, urteilt der Analyst.
Für etwas Verwirrung hat Syngenta schliesslich mit der Wortwahl im Ausblick gesorgt. Nach Interpretation von Merrill Lynch hat Syngenta heute das zuletzt im Februar genannte Ziel eines höheren Gewinns pro Aktie gestrichen und lediglich einen höheren EBIT in Aussicht gestellt.
Dem widersprach Finanzchef John Ramsay im Gespräch mit AWP. Syngenta peile nach wie vor ein Wachstum beim Gewinn pro Aktie an, sagte er. «Wir haben heute lediglich noch die Indikation abgegeben, dass der operative Gewinn noch stärker wachsen wird», sagte er zum etwas veränderten Wording.
ra/ps

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