Abdullah Abdullah droht mit Boykott der Stichwahl in Afghanistan
Kabul - Der afghanische Präsidentschaftskandidat Abdullah Abdullah droht mit einem Boykott der Stichwahl kommende Woche, sollten nicht innerhalb eines Tages seine Bedingungen für einen transparenten Urnengang erfüllt werden. Die Drohung wurde vom Abgeordneten Ahmed Besad bekräftigt.
Wenn Abdullahs Forderungen nicht im Laufe des Tages erfüllt würden, werde er am Sonntag auf einer Pressekonferenz seinen Boykott der zweiten Wahlrunde bekannt geben, sagte ein Mitglied von Abdullahs Wahlkampfteam der Nachrichtenagentur AFP. Der Herausforderer von Amtsinhaber Hamid Karsai werde nicht an einer Wahl teilnehmen, "die nicht transparent und ohne Betrug" ablaufe.
Karsai und Abdullah sollen in einer Woche in einer Stichwahl gegeneinander antreten. Die erste Wahlrunde im August war von massivem Wahlbetrug, insbesondere zugunsten Karsais, überschattet worden. Die von der UNO unterstützte afghanische Wahlkommission (ECC) erklärte daher die Auszählungsergebnisse in 210 Wahllokalen für ungültig.
Anfang dieser Woche hatte Abdullah die Entlassung des Vorsitzenden der afghanischen - sogenannten - Unabhängigen Wahlkommission (IEC), Asisullah Ludin, gefordert, der früher als Berater Karsais gearbeitet hatte. Ausserdem verlangte Abdullah die Entlassung dreier Minister, die für Karsai Wahlkampf gemacht hatten. Karsai wies die Forderungen zurück.