Ermahnungen der EU - Athen soll eisernen Sparkurs fahren
Athen - Als Reaktion auf die Schuldenkrise in Griechenland fordert die Europäische Union einen eisernen Sparkurs. Die Regierung in Athen müsse endlich anfangen, eine seriöse Finanzpolitik zu betreiben, mahnte der Vorsitzende des EU-Finanzministerrats, Anders Borg.
Das Land, das seit Jahren tiefrote Zahlen nach Brüssel meldet, solle einen mehrjährigen Sanierungsplan vorlegen und kurzfristig drastisch sparen. Eine Pleite drohe aber nicht, ergänzte Schwedens Finanzminister Borg.
EU-Währungskommissar Joaquin Almunia will den Defizitsünder verstärkt in den Blick nehmen: "Eine schwierige Lage in einem Mitgliedstaat ist für die gesamte Euro-Zone ein Grund zur Sorge."
Griechenland hatte jüngst wegen seines hohen Defizits sowie immenser Verschuldung sein Rating der Agentur Fitch aus der obersten Klasse der sicheren Schuldner verloren. Fitch senkte ihr Kreditrating für Griechenland von A- auf BBB+. Die Herabstufung verteuert den Schuldendienst des Landes.
Damit ist erstmals in der elfjährigen Geschichte der Europäischen Währungsunion ein Mitgliedsland nicht mehr in der höchsten Ratingkategorie. Die Regierung in Athen erklärte, sie stehe unter einem "europäischen Schutzschirm", wolle die Krise jedoch aus eigener Kraft meistern.
Nach Ansicht der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft ist Griechenland auch noch kein Fall für den Internationalen Währungsfonds.
Der griechische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou erwartet weitere Turbulenzen wegen der schlechten Finanzlage in Griechenland. "Es ist wahr, die Wirtschaft des Landes geht durch schwierige Zeiten", sagte er in Athen.