HIV-Infizierte Ausländer dürfen wieder in die USA einreisen
Washington/New York - Ausländische Besucher mit HIV oder Aids dürfen nach fast einem Vierteljahrhundert wieder die USA betreten. Washington hob ein vor 22 Jahren verhängtes Einreise- und Einwanderungsverbot für Menschen mit HIV/Aids auf.
Die Vereinten Nationen appellierten an alle Welt, die Menschenrechte von HIV-Infizierten zu achten und dem amerikanischen Beispiel zu folgen. Südkorea hatte seine Bestimmungen in der vergangenen Woche gelockert. UNO-Angaben zufolge werden Reisende mit HIV noch immer von 57 Ländern der Welt abgewiesen oder bei der Einreise benachteiligt.
US-Präsident Barack Obama hatte die Öffnung des Landes für HIV-infizierte Nicht-Amerikaner schon im Oktober angekündigt. Zur Begründung sagte er, dass das Verbot "mit Angst, nicht mit Fakten zu tun" habe. Sein Ziel sei, das mit der Krankheit verbundene Stigma zu beseitigen.
Durch die neue Regelung können die USA 2012 erstmals auch eine Weltaidskonferenz abhalten. Die Zusammenkunft von HIV/Aids-Experten, Politikern und Aktivisten findet alle zwei Jahre in einem anderen Land statt. "Im Kampf gegen die weltweite Aids-Pandemie sind wir weltweit führend, aber wir sind noch immer einer von nur einem Dutzend Staaten, der Menschen mit HIV die Einreise verwehrt", hatte Obama im Herbst bemängelt.
Das Besuchs- und Einwanderungsverbot war Ende der 1980er Jahre ausgesprochen worden, als etliche Länder Massnahmen gegen die Ausbreitung von HIV/Aids in ihrer Bevölkerung ergriffen. Die politischen Bemühungen, das Verbot aufzuheben, begannen bereits unter Obamas Vorgänger George W. Bush.