Kein Ende des Streiks in São Paulo vor WM-Auftakt in Sicht
Wenige Tage vor dem WM-Auftakt in Brasilien ist kein Ende des Streiks der U-Bahn-Angestellten in der Wirtschaftsmetropole São Paulo in Sicht. Gespräche zwischen Gewerkschaftsvertretern und Unternehmensleitung brachten keinen Durchbruch.
Die U-Bahn-Beschäftigten stimmten daraufhin für die Fortsetzung des Ausstands. Die Streikenden hatten angebotene Lohnerhöhungen von 8,7 Prozent abgelehnt. Sie wollen mindestens 12,2 Prozent, ursprünglich wollten die Beschäftigten wegen der galoppierenden Inflation sogar ein Plus von 16,5 Prozent durchsetzen. Zuvor war die Polizei gegen Streikposten in einer U-Bahn-Station mit Tränengas und Schlagstöcken vorgegangen.
Der Metropole mit ihren 20 Millionen Einwohnern droht kurz vor dem Anpfiff des Auftaktspiels zur Fussball-Weltmeisterschaft am 12. Juni ein anhaltendes Verkehrschaos. Auf die U-Bahn sind täglich 4,5 Millionen Menschen angewiesen, betroffen sind auch die Linien zum Corinthians-Stadion, wo nach der Eröffnungsfeier am kommenden Donnerstag WM-Gastgeber Brasilien gegen Kroatien antritt.
Ohne Zwischenfälle verlief am Vortag ein Protest von 3000 Menschen vor der brasilianischen Zentralbank in São Paulo. Die Kundgebungen richtete sich gegen die starken Preissteigerungen im Land und die Wirtschaftspolitik der Regierung.