Obama reist nach Kopenhagen - USA nennen erstmals Klimaziele
Strassburg - US-Präsident Barack Obama nimmt am Klima-Gipfel in Kopenhagen teil. Dies wurde in Washington offiziell mitgeteilt. Die Teilnahme des Präsidenten der wichtigsten Industrienation hatte in den vergangenen Wochen als unsicher gegolten.
Obama werde am 9. Dezember - zwei Tage nach Beginn der Konferenz - in die dänische Hauptstadt reisen, erklärte ein Sprecher des Präsidialamts. Der US-Präsident werde allerdings nicht beim Abschluss des Gipfels, der bis zum 18. Dezember dauern soll, in der dänischen Hauptstadt dabei sein.
Derweil hat das Europaparlament ein rechtlich verbindliches Abkommen bei der Weltklimakonferenz in Kopenhagen gefordert. Dieses Abkommen müsse zum 1. Januar 2013 in Kraft treten und verbindliche Vorgaben enthalten, verlangte das Parlament in einer Entschliessung.
Ziel müsse sein, die Erderwärmung auf zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Die Industrienationen müssten sich zu einer kollektiven Verringerung ihrer Treibhausgase bis 2020 um "25 bis 40 Prozent" gegenüber dem Stand von 1990 verpflichten.
Die EU solle ihrerseits eine Reduzierung um 30 Prozent zusagen, falls die USA ähnliche Anstrengungen leisteten. "Mit diesem Angebot kann die EU andere Länder wie Russland, Japan und Australien ins Schlepptau nehmen", sagte der Vorsitzende des Umweltausschusses, Jo Leinen in Strassburg. Bis 2050 verlangt das Parlament eine Reduzierung der Treibhausgase um 80 Prozent.
Das Europaparlament forderte die EU ferner auf, Entwicklungsländern bei der Einhaltung des Abkommens finanziell zu helfen. Dazu müssten zusätzlich zur klassischen Entwicklungshilfe Zuschüsse gewährt werden.
An US-Präsident Barack Obama appellierte das Strassburger Parlament, seine im Wahlkampf genannten Ziele in Kopenhagen verbindlich festzulegen. Alle führenden Industrienationen müssten mit gutem Beispiel vorangehen.