Schlappe für Sarkozy - Villepin in Rufmord-Prozess freigesprochen
Paris - Der frühere französische Premierminister Dominique de Villepin ist im sogenannten Clearstream-Prozess freigesprochen worden. Er wurde vom Vorwurf entlastet, Staatspräsident Nicolas Sarkozy als Finanzbetrüger verleumdet zu haben.
Sarkozy war in seiner Zeit als Innenminister unterstellt worden, Schwarzgeldkonten in Luxemburg zu haben. Ein Pariser Gericht urteilte, es gebe keinen Beweis, dass Villepin gewusst habe, dass die Kontenlisten mit Sarkozys Namen gefälscht waren.
De Villepin hatte sich laut Anklage der Mittäterschaft bei dem Komplott schuldig gemacht. Die Staatsanwaltschaft hatte für ihn 18 Monate auf Bewährung und 45'000 Euro Geldstrafe gefordert.
Hingegen sprach das Gericht einen ehemaligen Vize-Chef des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS der Verleumdung schuldig. Der Franzose Jean-Louis Gergorin war demnach an einer weitverzweigten Verschwörung beteiligt, durch die Sarkozy und andere Persönlichkeiten in den Verdacht gebracht wurden, Schmiergelder aus einem Rüstungsgeschäft erhalten zu haben.
Ein Strafmass gegen Gergorin wurde zunächst nicht verkündet. Die Staatsanwaltschaft hatte für ihn 18 Monate Haft gefordert.