
Roland Meier gesperrt

Das oberste Sportgericht hat entschieden: Wegen Doping bleibt der Radprofi Roland Meier bis im Mai gesperrt.
Das oberste internationale Sportgericht (CAS) in Lausanne hat den Rekurs des Radprofi Roland Meier gegen dessen achtmonatige Sperre abgelehnt. Weil die CAS-Richter den Beginn der Suspension anders festlegten als die Unabhängige Dopingkommission bei ihrem Urteilsspruch im letzten Sommer, könnte Roland Meier ab dem 18. Mai wieder Rennen bestreiten.
Freigesprochen wurde hingegen Bo Hamburger, der ebenfalls im letzten April am Tag nach der Flêche Wallonne hängen geblieben war. Die Fälle des Dänen und des Schweizers lassen sich offensichtlich nicht vergleichen.
Bei Meier hatte die Gegenanalyse des Ergebnis des A-Tests bestätigt. Bei Hamburger hingegen ergaben die zwei B- Proben unterschiedliche Resultate, was ausschlaggebend dafür war, dass die Richter Verfahrensfehler anerkannten.
Die Angelegenheit des Dänen war vom Rad-Weltverband UCI vor das CAS gebracht worden, nachdem sein nationaler Verband Hamburger freigesprochen hatte. Der Däne war von seiner damaligen Sportgruppe CSC-Tiscali freigestellt worden und wird in dieser Saison für die Farben von Alessio Rennen bestreiten. Beim italienischen Rennstall ist auch Laurent Dufaux untergkeommen.
Neuartiger Test
Roland Meier war am 18. April nach der Flêche Wallonne mittels einer damals neuartigen Blut-/Urinuntersuchung positiv auf Epo getestet worden. Die Anfang Juni vorgenommene Gegenprobe bestätigte bestätigte jenes Ergebnis. Die Unabhängige Dopingkommission von Swiss Cycling sperrte den Zürcher daraufhin für acht Monate, d.h. Meier wäre der ersten Gerichtsinstanz zufolge ab dem 20. Juli wieder startberechtigt gewesen.
Meiers Rechtsvertreter beharrte bei seinem Rekurs auf dem Argument von Verfahrensfehlern, kam damit aber nicht durch. Das Gremium des CAS stufte die Aussagekraft der Tests höher ein.
Weil Roland Meier im letzten Jahr während der Verfahrensdauer zwei Monate lang keine Rennen bestritt, reduzierte es die Sperre um zwei Monate. Angesichts der prekären finanziellen Situation des Fahrers wurde die Busse von 4000 auf 2000 Franken gesenkt.
Karriere dennoch vor dem Aus?
Dass er vom 18. Mai an wieder Rennen bestreiten dürfte, stellt für Roland Meier indessen keinen Trost dar. Seit dem April vergangenen Jahres hat er von seinem damaligen Team Coast keinen Lohn mehr erhalten.
Die Verantwortlichen, die damals lauthals erklärten, wie würden hinter ihrem Fahrer stehen, führten ihn auf diese Saison hin nicht mehr auf ihrer Mannschaftsliste. Und im Alter von 35 Jahren ist Roland Meier für andere Sportgruppen kaum mehr interessant.
swissinfo und Agenturen

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